Katholische Kirche kämpft gegen Eheöffnung in Kuba
In Kuba stehen grosse Verfassungsreformen an, darunter eine neue Ehedefinition, die als eine «freiwillige und einvernehmliche Verbindung zweier Menschen ungeachtet des Geschlechts» formuliert ist. Die Verfassungsänderung wurde im Juli vom Parlament genehmigt, muss nun aber auch in einer Volksabstimmung von der Stimmbevölkerung angenommen werden.
Der katholischen Kirche ist die neue Ehedefinition ein Dorn im Auge, kommt sie doch einer Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare in Kuba gleich. In einem langen Brief forderte der kubanische Erzbischof Dionisio García Ibáñez die Stimmbevölkerung dazu auf, die Verfassungsreform abzulehnen. Er bezeichnete die gleichgeschlechtliche Ehe als Eingriff in kubanische Werte, als Produkt von «kulturellen Imperialismus» und «ideologischen Kolonialismus» mächtiger Länder. Diese hätten die Absicht, mit Hilfe der Globalisierung eine «einheitliche Kultur zu schaffen» und diejenigen, die ihr nicht entsprechen, auszuschliessen.
Eine Annahme der neuen Ehedefinition wäre die Krönung der jahrelangen Aufklärungsarbeit von Mariela Castro, der Tochter des ehemaligen Präsidenten Raul Castros. Als Abgeordnete und Direktorin des Nationalen Zentrums für Sexualerziehung (Cenesex) hat sie sich bereits seit langem für die Rechte von Homosexuellen und trans Menschen eingesetzt.
HBO sendete 2016 eine Dokumentation über Marielas Einsatz für LGBTIQ-Rechte. 2014 machte sie Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass sie im Parlament gegen ein neues Arbeitsgesetz gestimmt hatte. Die Gesetzgebung tat in ihren Augen zu wenig für den Schutz von Homosexuellen und trans Menschen am Arbeitsplatz. Beobachtern zufolge war es das erste Mal seit 1959, dass ein Parlamentsmitglied gegen ein Gesetzesvorhaben stimmte – in diesem Fall ausgerechnet die Nichte von Revolutionsführer Fidel Castro.
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