Jetzt ist es amtlich: Ehe für alle ab Juli 2022 in der Schweiz
Die Zeiten der Eingetragenen Partnerschaft sind dann vorbei
Nach der positiven Volksabstimmung im September gilt die Ehe für alle ab Juli 2022 in der Schweiz.
«Gleichgeschlechtliche Paare können ab dem 1. Juli 2022 heiraten oder ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln», teilte die Regierung an diesem Mittwoch mit. Die Schweiz ist damit eines der Schlusslichter in Europa.
Ein Gesetzentwurf musste auf Eis gelegt werden, weil Gegner*innen der Ehe für alle mit einer Unterschriftenaktion eine Volksabstimmung erzwungen hatten (MANNSCHAFT berichtete). Die ging im September mit 64,1 Prozent Zustimmung zur Ehe für alle aus (MANNSCHAFT berichtete). Die Gegner hatten vergeblich versucht, mit Fotos von weinenden Kindern Stimmung zu machen, und argumentiert, das Wohl von Kindern leide in sogenannten Regenbogenfamilien (MANNSCHAFT berichtete).
Das Parlament hat in den Übergangsbestimmungen eine zweistufige Inkraftsetzung beschlossen. Demnach tritt eine einzelne Bestimmung (Art. 9g Abs. 2 SchlT ZGB) bereits am 1. Januar in Kraft. Sie betrifft den Güterstand von gleichgeschlechtlichen Paaren, die im Ausland eine Ehe geschlossen haben, die in der Schweiz bisher als Eingetragene Partnerschaft anerkannt wurde.
Das Gesetz sieht vor, dass die eigentliche Vorlage sechs Monate später in Kraft tritt. Homosexuelle Paare können folglich ab dem 1. Juli 2022 heiraten oder ihre Eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln. Das Gesuch um Durchführung des «Ehevorbereitungsverfahrens» kann allerdings bereits vor diesem Datum eingereicht werden. Für die Umwandlung der eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe genügt eine gemeinsame Erklärung der Partner*innen gegenüber Zivilstandsbeamt*innen.
Ab dem 1. Juli 2022 können in der Schweiz keine neuen eingetragenen Partnerschaften mehr begründet werden. Diesen Paaren steht ab dann einzig die Ehe offen. Bereits bestehende Eingetragene Partnerschaften können jedoch ohne spezielle Erklärung weitergeführt werden.
Der Katholische Frauenbund hatte sich trotz bischöflichem Nein für die Eheöffnung für schwule und lesbische Paare eingesetzt. Nun fordert der Verein auch die Ehe für alle in der Kirche (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Dating
Drohen Grindr & Co damit, queerfeindliche Republikaner zu outen?
In den USA sorgt ein Social-Media-Post für Aufsehen: Angeblich sollen Dating-Apps gedroht haben, versteckt lebende republikanische Politiker zu outen, falls die Partei weiter das Ende der Ehe für alle betreibt.
Von Newsdesk Staff
Coming-out
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
Nach queerfeindlichem Angriff in Berlin – Polizei bittet um Mithilfe
Mit der Veröffentlichung von Fotos sucht die Polizei Berlin nach einem Mann, der zusammen mit drei weiteren Männern am 6. Juli 2023 in Kreuzberg zwei Frauen queer- und frauenfeindlich beleidigt und verletzt haben soll.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Lesbisch
USA
Gedenken an Harvey Milk soll getilgt werden, zugunsten von Charlie Kirk
Ein republikanischer Abgeordneter des Bundesstaates Utah hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, um eine dem Schwulen-Aktivisten Harvey Milk gewidmete Strasse nach Charlie Kirk umzubenennen.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International
USA
«LGBTIQ geben mir Krebs» – Fluggast erzwingt Notlandung
Eine Maschine von Sun Country Airlines musste in Chicago zwischenlanden, nachdem ein Mann an Bord lautstark gegen queere Menschen hetzte. Der Passagier trug 15 Masken!
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Kurznews
International