Jedes Jahr Vollbeflaggung zur Zurich Pride
Der Gemeinderat nahm gestern eine Motion von Alan David Sangines mit 96 zu 20 Stimmen an
Regenbogenfahnen an öffentlichen Plätzen, Gebäuden und Verkehrsmitteln. Die Politik beauftragt die Stadt Zürich mit einer jährlichen Vollbeflaggung zur Zurich Pride.
Mit 96 zu 20 Stimmen stimmte gestern der Zürcher Gemeinderat einem Postulat von Alan David Sangines und Vera Ziswiler, beide SP, zu. Dieses fordert eine Vollbeflaggung der Stadt Zürich während dem jährlichen Zurich Pride Festival mit Regenbogenfahnen, darunter an Amtshäusern und öffentlichen Plätzen sowie an den Trams und Bussen der Verkehrsbetriebe Zürich.
«Für die LGBTIQ-Community bedeutet die Beflaggung mit Regenbogenfahnen ein starkes Bekenntnis der Stadt Zürich», sagte Sangines in seinem gestrigen Votum. «Ein Bekenntnis, dass das offizielle Zürich hinter der Gleichstellung, den Rechten und dem Schutz der LGBTIQ-Community steht.»
Gerade jetzt sei dieses Bekenntnis sehr wichtig, fuhr er fort. «So häuften sich in den vergangenen Wochen und Monaten feige und homophobe Attacken gegen homosexuelle Menschen. Dieser Gewalt muss mit absoluter Entschlossenheit begegnet werden.» Erst letztes Wochenende wurden zwei schwule Männer von unbekannten Männern krankenhausreif geprügelt.
Homophobe Gewalt mitten in Zürich: Küssende Männer zusammengeschlagen
Für die Zurich Pride galt in den letzten Jahren eine Teilbeflaggung, dieses Jahr machte die Stadt angesichts des 25-Jahre-Jubiläums der Zurich Pride und des 50-Jahre-Jubiläums von Stonewall eine Ausnahme und stimmte einem Gesuch der Veranstalter*innen zur Vollbeflaggung zu. Eine Vollbeflaggung mit Schweizer und Zürcher Fahnen gibt es bereits an grossen Volksfesten, darunter das Knabenschiessen, das Sechseläuten oder die Bundesfeier.
In der Diskussion vor der Abstimmung sprach sich SVP-Gemeinderat Roger Bartholdi gegen die Vollbeflaggung aus. «Wenn man den Anlass unpolitisch als Grossanlass anschaut, müsste es eine Teilbeflaggung geben», sagte SVP-Gemeinderat Roger Bartholdi. Seine Partei würde eine Vollbeflaggung dennoch unterstützen, sofern die Zurich Pride die anfallenden Kosten übernehmen würde. Sangines lehnte Bartholdis Textänderungsantrag jedoch ab.
«Den 1. Mai oder den Buurezmorge der SVP kann man auch nicht unpolitisch betrachten», sagte Sangines daraufhin. Die Pride sei eine weltweit politische Bewegung, die die Rechte und die Unabhängigkeit von LGBTIQ-Menschen erkämpft habe. «Das ist der Sinn und der Zweck der Pride. Wenn jetzt die SVP kommt und sagt, man müsse das Ganze unpolitisch anschauen, zeugt das nicht von einem weitgehenden Verständnis des Anlasses.»
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Was die Stadt Wien für Queers tun will
Die Stadt Wien sieht sich als queeres Gegenmodell zum weltweiten Backlash. Daher haben die Wiener SPÖ und die Neos im neuen Regierungsprogramm wichtige Massnahmen für LGBTIQ-Personen beschlossen.
Von Christian Höller
News
TIN
Musik
«Made in Switzerland» – Fans können ESC-Einlage streamen
Im ESC-Halbfinale in Basel gaben die beiden Moderatorinnen Hazel Brugger und Sandra Studer eine Musical-Einlage zum Besten. Das kam so gut an, dass man «Made in Switzerland» jetzt streamen kann.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Schweiz
Eurovision Song Contest
Europa
Wie queere Paare in Ungarn mehr Rechte bekommen könnten
Im rechtspopulistisch regierten Ungarn sind Ehen zwischen queeren Partner*innen verboten. Nun macht die Justiz Druck auf das Parlament. Um welche Erleichterungen geht es?
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Justiz
In Ungarn in Haft: Maja T. kündigt Hungerstreik an
Maja T. aus der linken Szene steht seit Monaten in Budapest vor Gericht. Aus Protest will die Person in den Hungerstreik treten – Unterstützer*innen hoffen auf ein Verfahren in Deutschland.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
TIN