Interne Untersuchungen bei Londoner Polizei nach Mordfall
Die Polizei will das Vertrauen der Bevölkerung wiederaufbauen
Bei der Londoner Polizei laufen nach dem Urteil gegen einen geständigen Polizisten im Mordfall Sarah Everard nun interne Ermittlungen. Beamte sollen mit dem späteren Täter sexistisches, rassistisches und homophobes Material geteilt haben.
Es werde untersucht, warum frühere Anschuldigungen gegen Everards Mörder nicht verfolgt worden seien und warum sie seine Einstellung im Jahr 2018 nicht verhindert hätten, sagte der zuständige Staatssekretär Kit Malthouse am Freitag der BBC.
Die Met, wie die Hauptstadtpolizei genannt wird, habe keine Erkenntnisse gehabt, dass der Mann bei Kollegen unter dem Spitznamen «Vergewaltiger» bekannt gewesen sei, sagte Malthouse. Britische Medien hatten berichtet, der 48-Jährige sei wegen seines aufdringlichen Verhaltens gegenüber Frauen so genannt worden. «Das ist etwas, das im Rahmen unserer Lehren über diesen schrecklichen Vorfall untersucht und verstanden werden muss», sagte Malthouse.
Der 48 Jahre alte Täter war wegen Entführung, Vergewaltigung und Mord zur Höchststrafe «whole life sentence» verurteilt worden. Das bedeutet, dass er keine Aussicht auf Freilassung hat und bis an sein Lebensende hinter Gittern bleiben muss. Er hatte die 33-jährige Everard bei einer gestellten Polizeikontrolle verschleppt.
Sexistisches, rassistisches und homophobes Material geteilt Interne Ermittlungen laufen einem Bericht der Zeitung The Times zufolge zudem gegen fünf Polizeibeamte, die Monate vor dem Mord an Sarah Everard in Chats mit dem späteren Täter sexistisches, rassistisches und homophobes Material geteilt haben sollen.
Malthouse kündigte an, die Londoner Polizei werde hart daran arbeiten, das Vertrauen der Bevölkerung wiederaufzubauen. «Für Tausende und Abertausende Polizisten da draußen, die härter arbeiten müssen – viel härter -, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen, ist es eine sehr, sehr schwierige Zeit.»
Radikalisierte Polizist*innen in Deutschland sind keine Einzelfälle, sagt der Kriminalbeamte Oliver von Dobrowolski über rechte Netzwerke und erklärt auch die Beliebtheit der AfD unter Polizeibeamt*innen in Deutschland (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
News
Klare Ansage: Mehrheit der Schweizer Bevölkerung fordert LGBTIQ-Schutz
Über 80% der Schweizer Bevölkerung befürwortet mehr Schutz vor Diskriminierung für LGBTIQ-Personen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts GFS Zürich hervor, die im Auftrag von Pink Cross durchgeführt wurde.
Von Newsdesk Staff
Politik
LGBTIQ-Organisationen
Schweiz
People
Lil Nas X über seine Festnahme: «War verdammt beängstigend»
Ein bizarrer Vorfall im nächtlichen Los Angeles bringt Lil Nas X in die Schlagzeilen. Nun hat sich der schwule Musiker erstmals dazu geäussert.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
Polizei
Frankreich
Vier Männerleichen in Paris entdeckt: Schwulenfeindliches Motiv?
Die Polizei hat laut Reuters einen Mann wegen Mordverdachts festgenommen, nachdem in der Seine am Stadtrand von Paris vier Männerleichen gefunden wurden.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Justiz
People
Opa Snoop Dogg will keine Regenbogenfamilien im Kino sehen
Der Rapper sagte, er wolle seinen Kindern nicht erklären müssen, wie zwei Frauen ein Kind bekommen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Lesbisch
Film