Hunderttausende Teilnehmende beim CSD in Köln erwartet

«Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark»

Der CSD 2021 (Foto: Marius Becker/dpa)
Der CSD 2021 (Foto: Marius Becker/dpa)

Es wird bunt und laut – hat aber einen ernsten Hintergrund: Bei einer der grössten CSD-Paraden in Europa wollen die Teilnehmer für ihre Rechte demonstrieren. Das Motto in Köln lautet: «Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark».

Hundertausende Teilnehmende werden am Sonntag (11.30 Uhr) zum CSD in Köln erwartet. Nach zwei Jahren mit starken Corona-Einschränkungen kann die Parade zum Christopher-Street-Day erstmals wieder in gewohnter Form durch die Innenstadt ziehen. Nach Angaben der Veranstalter nehmen rund 170 Fussgruppen und Wagen teil. Zur Eröffnung spricht unter anderem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot im Einsatz.

Der Kölner CSD ist eine der grössten Veranstaltungen der LGBTIQ-Community in Europa. Die Parade ist der Höhepunkt eines dreitägigen CSD-Wochenendes in Köln, zu dem insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen erwartet wurden.

Die Demonstration solle nicht nur ein lustig-buntes Spektakel sein, sondern auf die Rechte der Community und Benachteiligungen aufmerksam machen, betonte ein Sprecher der Veranstalter. Immer noch gebe es auch in Deutschland Homophobie und Anfeindungen.

Die Polizei ist nach Angaben einer Sprecherin vor dem Hintergrund des Anschlags von Oslo besonders sensibilisiert (MANNSCHAFT berichtete). Es gebe jedoch keine Anhaltspunkte für eine konkrete Gefahrenlage. Auch angesichts der erwarteten Besucherzahlen seien zahlreiche Bereitschaftspolizisten im Einsatz. In Oslo hatte am vergangenen Wochenende ein Angreifer rund um eine beliebte Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert und zwei Menschen getötet .

Zum Start des CSD-Wochenendes in Köln hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) Gewalt und Anfeindungen gegen Homosexuelle scharf verurteilt (MANNSCHAFT berichtete). «Ob Oslo oder Istanbul – Homo- und Transfeindlichkeit sind nicht hinnehmbar – niemals und nirgendwo», sagte Reker laut Redemanuskript am Freitag. Von Köln solle an diesem Wochenende die Botschaft von Akzeptanz und Wertschätzung ausgehen.

Henriette Reker, Kölner Oberbürgermeisterin, beim Hissen einer Regenbogenflagge (Foto: Federico Gambarini/dpa)
Henriette Reker, Kölner Oberbürgermeisterin, beim Hissen einer Regenbogenflagge (Foto: Federico Gambarini/dpa)

An der Parade im vergangenen Jahr hatten trotz anhaltendem Regen und Corona-Pandemie ungefähr 10.000 Teilnehmende nach Angaben des Veranstalters für LGBTIQ Menschenrechte demonstriert.

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