«Fargo erdet mich und gibt meinem Tag eine gesunde Struktur»

Simon und sein Dackel lernen voneinander

Foto: Sven Serkis
Foto: Sven Serkis

Simon ist Mitarbeiter in einer Castingagentur und steht oft früh auf, um mit Fargo Gassi zu gehen. Der 32-Jährige erzählt von Macken und der «richtigen» Erziehung seines Hundes.

Simon, was sollte man vor der Anschaffung eines Hundes bedenken? Man sollte sich die Frage stellen, ob man eine gute Versorgung stets gewährleisten kann. Damit meine ich, dass ein Hund eine starke Auslastung bedeutet, man Futter und Tierarztbesuche bezahlen, Zeit aufbringen und ein soziales sowie manchmal auch berufliches Umfeld finden muss, das Verständnis für ihn mitbringt. Kontakte zu anderen Hundebesitzern sind dabei hilfreich.

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Welche Macken deines Hundes treiben dich in den Wahnsinn? Fargo ist relativ ungeduldig und hat oft eine hohe Erwartungshaltung. Wenn man dieser unverschämterweise nicht nachkommt, ist das umso schlimmer für ihn. Mein Dackel ist ein sehr treuer, personenbezogener Hund. Seine ungefilterte Liebe ist an sich zwar schön, kann aber auch schnell zur Last werden. Die richtige Balance zu finden, ist eine echte Herausforderung.

Inwiefern kann ein Hund das Leben positiv bereichern? Der Hund erdet mich bei Stress und gibt meinem Tag eine gesunde Struktur. Das fängt schon beim morgendlichen Parkspaziergang an. Diesen erleben wir oft ganz alleine, wenn die restliche Stadt noch schläft. Das ist ein Gefühl, das die meisten Grossstädter gar nicht mehr kennen. Ausserdem zwingt Fargo mich quasi dazu, mein Handeln und meine Sprache auf einfache Zeichen und Sätze zu reduzieren.

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Wie erzieht man seinen Hund richtig? Für mich ist das Wichtigste, als Team gut zusammenzuwachsen. Innerhalb dieses Prozesses erkennt man dann auch, welche Dinge einem schwerfallen und welche nicht. Beziehungsweise merkt man, was der eigene Hund annimmt und wo es Konsequenz, Ruhe und Gelassenheit braucht. Ein Hund lernt bis zu seinem letzten Lebenstag. Zu wissen, dass dadurch jede Unstimmigkeit theoretisch auch behoben werden kann, ist doch eine beruhigende Tatsache. Natürlich immer mit Blick auf das Wesen des Tieres und die bisher gesammelten Erfahrungen.

Was kannst du als Hundebesitzer vom Phänomen Petplay abgewinnen, bei dem sich Menschen zum Lustgewinn als Tiere verkleiden? Ich finde es interessant, welche Aspekte dabei aus der Tierwelt übernommen werden. Gepaart mit anderen Fetischphänomenen entsteht so für Interessierte eine bunte Spielwiese. Dass in diesem Zuge das Verhalten von Tieren imitiert wird, stört mich eher weniger. Vielleicht könnte manch eine angestaubte Liebesbeziehung sogar davon profitieren, sich auszuprobieren.

Wer mehr von Fargo sehen will, kann auf ihrem Instagram-Profil vorbeischauen.

Alle unsere Portraits über Männer mit Hunden sind im April-Heft der MANNSCHAFT erschienen. Hier geht es zum Abo Deutschland und hier zum Abo Schweiz.

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