«Dank Marta bin ich häuslicher geworden»

Unser April-Covermodel über das Leben mit Hund

Bild: Raffi P.N. Falchi
Bild: Raffi P.N. Falchi

David und seine Hündin Marta sind ein eingespieltes Team. Der 32-jährige Jurist und Private Banker aus der Schweiz erzählt uns von den Herausforderungen im Alltag, die eine Hundeadoption mit sich bringt.

David, was unterscheidet deinen Hund von anderen? Marta ist überaus kritisch und lässt so schnell niemand an sich ran. Das zeigt sich vor allem an ihrem lauten Bellen, wenn man sich ihr ungebeten nähert. Das wird trotz hartem Training nur langsam weniger. Sennenhunde sind Hirtenhunde und Beschützer von Bauernhöfen, weshalb sie meinen Partner und mich wohl als ihre Schafe sieht und jegliche Gefahr von uns fernhalten will (lacht). Sie ist als Wachhund absolut unbestechlich. Hat man aber mal ihr Vertrauen gewonnen, ist sie unglaublich loyal, zuneigungsbedürftig und anhänglich.

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Wo siehst du den grössten Unterschied in der Erziehung zwischen Hunden und Kindern? Die Frage finde ich schwierig, da ich Kinder und Hunde in keiner Weise gleichsetze. Hunde sind wohl um einiges loyaler als Kinder, bleiben dafür aber auch ihr Leben lang abhängig von dir. Kinder hingegen erzieht man von Anfang an zur Selbständigkeit. Vielleicht fallen sie einem auch mal in den Rücken. Was beide wohl gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass, sobald sie da sind, das Leben nicht mehr sein wird wie zuvor. Ähnlich wie bei einem Kind stellt ein Hund die aktuelle Lebensplanung auf den Kopf, und man hinterfragt seine Prioritätensetzung.

Wie organisierst du die Betreuung im Alltag? Marta ist sehr aktiv, weshalb wir sie nicht fünf Tage die Woche im Büro haben wollen. Ohne unseren Dogsitter Dario wären wir ziemlich aufgeschmissen. Er holt Marta am Morgen bei uns ab und bringt sie am Abend wieder in seinem Minivan zu uns nach Hause zurück. Mit ihm und den anderen Hunden ist Marta dann den ganzen Tag draussen unterwegs und kommt todmüde nach Hause. Diese Dienstleistung nehmen wir durchschnittlich drei Tage die Woche in Anspruch. Die anderen Tage machen mein Partner und ich entweder Home­office oder nehmen sie mit ins Büro. Das findet sie aber schrecklich, dort ist sie zu Tode gelangweilt. Sie ist ein sehr aktiver Hund und fordert ihre Bewegung und Abwechslung auch ein.

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Wie reagieren deine Freund*innen darauf, dass du einen Hund hast? Am Anfang waren die meisten wohl eher kritisch, da ich gerne und viel unterwegs war und es kaum ein Wochenende zuhause gab. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass sich mein Lebensstil mit einem Hund verträgt. Dank Marta bin ich aber häuslicher geworden. Früher wäre ein Wochenende in den eigenen vier Wänden ein verlorenes Wochenende gewesen. Heute finde ich, es gibt nichts Besseres als ein Wochenende mit Hund, Partner und einem guten Buch auf dem Sofa.

Wer mehr von Marta sehen will, kann auf ihrem Instagram-Profil vorbeischauen.

https://www.instagram.com/p/B-PviWhhG4_/?utm_source=ig_web_copy_link

Alle unsere Portraits über Männer mit Hunden sind im April-Heft der MANNSCHAFT erschienen. Hier geht es zum Abo Deutschland und hier zum Abo Schweiz.

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