Grindr-Chef: «Die Ehe ist für Mann und Frau»
Scott Chen sorgt mit einem Facebookpost für einen Shitstorm
Der Chef der Gay-Dating-App Grindr glaubt an eine Ehe nur zwischen Mann und Frau. Nach einer Welle der Entrüstung löschte er den Post wieder und verteidigte sein Statement als persönliche Meinung. Diese habe nichts mit Grindr zu tun.
Scott Chen glaubt, dass die «Ehe ein heiliges Bündnis zwischen Mann und Frau» sei. So äusserte sich der Präsident des chinesischen Konzerns Kunlun in einem Facebookpost, den er mittlerweile wieder gelöscht hat. Kunlun hatte die Gay-Dating-App Anfang Jahr erworben – somit wurde Chen auch Chef von Grindr.
Chen scheint sein Statement als Kommentar auf die kürzliche Niederlage des Referendums zur Eheöffnung in Taiwan veröffentlicht zu haben. «Einige Menschen glauben, dass die Ehe ein heiliges Bündnis zwischen Mann und Frau ist. Ich glaube das auch. Aber jeder soll sich um seine eigenen Sachen kümmern», schrieb er im Post, der auf Mandarin verfasst und von Into übersetzt und breit gestreut wurde. Ironischerweise ist Into ein digitales Magazin, das von Grindr herausgegeben wird.
Chens Aussagen sorgten schnell für einen Shitstorm, so dass er seinen Post unmittelbar wieder löschte. Mit einem neuen Beitrag versucht er nun die Wogen zu glätten. «Mein Verständnis der Ehe als heiliges Bündnis zwischen Mann und Frau basiert auf meiner eigenen Erfahrung», schrieb Chen. Als heterosexueller Mann sei er mit einer Frau verheiratet, die er sehr liebe, und habe zwei «wunderschöne Töchter». «So denke ich über meine Ehe. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Gefühle über ihre Ehe. Ihr könnt meine Gefühle über meine Ehe nicht bestreiten.»
Zudem sei Chen schon lange ein «grosser Verfechter» von LGBTIQ-Rechten. «Ich bin für die Ehe für alle und bin stolz, dass ich für Grinr arbeiten kann», fügte er hinzu.
Chens Äusserungen seien nicht im Einklang mit den Werten von Grindr, sagte Zach Stafford, Redaktor bei Into und «Chief Content Officer» bei Grindr, gegenüber dem Guardian. «Das Ziel von Grindr als Unternehmen ist die rechtliche Gleichstellung aller LGBTIQ-Menschen weltweit – gerade wenn es um Dating und um Liebe geht. Und für viele unserer User ist die Ehe ihr Hauptziel, wenn sie unsere App verwenden.»
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Transphober Hintergrund: Durchsuchungen nach gefährlicher Körperverletzung
Polizeikräfte aus Berlin und Brandenburg durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin drei Wohnungen in Berlin sowie eine Wohnung in Eisenhüttenstadt wegen des Verdachts der gefährlichen Köperverletzung und Beleidigung mit transphobem Hintergrund
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
TIN
People
Ehre für Miley Cyrus: Ein Stern auf dem «Walk of Fame»
Als kleines Mädchen machte sie nächtliche Spaziergänge auf dem legendären Boulevard. Nun soll Miley Cyrus dort selbst einen Stern bekommen. Neben der pansexuellen Sängerin wurden Sterne für weitere Megastars angekündigt.
Von Newsdesk/©DPA
Musik
News
Award
Queer
Lust
Deutschland hat mehr Bordelle als vor Corona-Pandemie
Rund 32'300 angemeldete Sexarbeiter*innen gab es zum Jahresende 2024 bundesweit - laut der offiziellen Statistik. Denn illegale Prostitution ist dort nicht verzeichnet.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
Arbeitswelt
Schweiz
Beim Pride Walk in Basel bespuckt und mit Zigarette beschmissen
Flavio Miletta lief mit langer Regenbogenschleppe an der Spitze des Pride Walks in Basel, als er tätlich angegriffen wurde. Der Polizei wirft er Untätigkeit vor. Diese weist den Vorwurf zurück.
Von Greg Zwygart
Pride
Queerfeindlichkeit
News