Fussballer Jake Williamson: Nach Coming-out vom Team geschnitten
Er will dafür kämpfen, dass es andere leichter haben
2021 outete sich der Fussballer Jake Williamson als schwul. Die Reaktionen seiner Teamkollegen waren wenig aufbauend, klagt er.
Jake Williamson, der zuletzt für Birmingham spielte, ist «wütend» und «verärgert», denn Mitglieder seines Teams schlossen ihn aus, nachdem er sich geoutet hatte.
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Er spielte in der halbprofessionellen Sonntags-Fussballliga der Amateure und outete sich Ende 2021 im «LGBT Sport»-Podcast der BBC. «Ich habe dann zum ersten Mal Homophobie erlebt», sagte er gegenüber Pink News. «Es ist schon schlimm genug, dass wir in der Gesellschaft, in der wir leben, manchmal das Gefühl bekommen, das Schlimmste auf Erden zu sein – also ist es nicht schön, wenn dich deine eigene Fussballmannschaft einfach abschaltet.»
Trotz der negativen Reaktionen hält seine Liebe zum Fussball an. Die Erfahrung habe ihn dazu gebracht zu sagen: «Ich muss das ansprechen, anstatt darüber traurig zu sein.»
«Ich spiele seit 20 Jahren Fussball und habe noch nie einen aktiv schwulen Fussballspieler oder Manager getroffen», sagt Jake. «Für mich ist das absolut erstaunlich.» Das ändert sich allerdings langsam. Erst kürzlich outete sich der Tscheche Jakub Jankto und erhielt viel Lob für seinen Mut (MANNSCHAFT berichtete).
Dass es noch zu wenig sichtbare Vorbilder in der Sportwelt gibt, liegt laut Jake zum Teil an der Fankultur. Zudem durchliefen Fussballer der Topklubs ein Ausbildungssystem, in dem es keine öffentlich schwulen Menschen gibt, so Williamson. Daher neigten viele dazu, sich erst zu outen, nachdem sie die aktive Karriere hiner sich haben. So hatte es vor 9 Jahren Thomas Hitzlsperger gehalten (MANNSCHAFT berichtete).
Als er aufgehört habe, Fussball zu spielen und seinen heutigen Partner kennengelernt habe, sei ihm klar geworden: «Es ist in Ordnung, so zu sein, wie ich bin.»
Für die Zukunft hat Jake Williamson ein klares Ziel: «Ich möchte diesen Weg für die nächste Generation einfacher machen.»
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