Frankreich: Bürgermeister erpresste Rivalen mit schwulem Sexvideo
Gaël Perdriau aus Saint-Etienne ist jetzt u.a. wegen Missbrauchs öffentlicher Gelder angeklagt
Der Bürgermeister der 170.000 Einwohner*innen zählenden französischen Stadt Saint-Etienne wurde verhaftet: Gaël Perdriau soll einen politischen Rivalen mit einem Video erpresst haben, das ihn beim Sex mit einem anderen Mann zeigt.
Neben Bürgermeister Perdriau sollen vier weitere Personen aus seinem Umfeld in Polizeigewahrsam genommen worden sein, bestätigte die Staatsanwaltschaft in Lyon laut verschiedenen Medienberichten.
Die Justiz ermittle wegen Verletzung der Intimsphäre, schwerer Erpressung und Missbrauchs öffentlicher Gelder, heisst es.
Bewusst in die Falle gelockt? Es geht demnach um ein Sexvideo, das im Jahr 2014 heimlich aufgenommen wurde. Es soll den ehemaligen ersten Beigeordneten von Saint-Etienne beim Sex mit einem anderen Mann in einem Pariser Hotelzimmer zeigen. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass Frankreichs Regierung eine*n eigene*n Botschafter*in für die Menschenrechte von LGBTIQ einsetzen will.)
Der Mann, den Perdriau politisch habe ausschalten wollen, soll angeblich bewusst in eine Falle gelockt worden sein. Öffentlich wurde die Geschichte durch das investigative Nachrichtenportal Mediapart.
Der Bürgermeister von Saint-Etienne selbst weist die Vorwürfe über seine Antwälte zurück. Unterdessen habe die konservative Partei Les Republicains, deren Vizevorsitzender Perdriau bis Ende 2021 war, ein Ausschlussverfahren angekündigt.
«Die Republikaner können die niederträchtigen Methoden, die der Bürgermeister von Saint-Étienne einem politischen Rivalen gegenüber verwendet hat, nur verurteilen», hiess es offiziell.
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