«Entsetzen» über CSD Freiburg – LSVD sagt ab
CSD Stuttgart und Landesverband Baden-Württemberg im LSVD werden am kommenden Samstag nicht am CSD in Freiburg teilnehmen.
Die Vorstände beider Vereine zeigen sich entsetzt, dass der CSD Freiburg das Logo der Antifaschistischen Aktion nutze, um den CSD Freiburg zu bewerben und dieses in das eigene Logo integriere. Zudem ist die Figur auf dem Motiv, eine Anlehnung an ein klassisches «Schwarzwaldmädel» mit Bollenhut, vermummt, was beide Vereine ebenfalls ablehnen.
Auch die stadtbekannte Dragqueen Betty BBQ, offizielle Jubiläumsbotschafterin der Stadt Freiburg zum 900+1-jährigen Stadtjubiläum, bleibe der Pride in diesem Jahr fern und distanziere sich von der Veranstaltung, wie MANNSCHAFT erfuhr.
@mannschaftmagazin♬ Originalton – mannschaftmagazin
«Wir haben in den letzten Jahren sehr gerne in Freiburg teilgenommen, stets zusammen mit ILSE Freiburg, der Initiative queerer Eltern», so Kerstin Rudat aus dem Vorstand des LSVD BW.
«Der LSVD steht insbesondere in Baden-Württemberg für Regenbogenfamilien und tritt für Familienrechte und Kindeswohl ein. Auch wenn das Motiv der diesjährigen Kampagne des CSD Freiburg ironisch gemeint sein soll – wir können als familienorientierter Verband an keiner Veranstaltung teilnehmen, die offen für Linksradikalismus wirbt oder im direkten Zusammenhang mit gewaltbereiten Gruppierungen steht», kritisierte Rudat in einer offiziellen Mitteilung.
Detlef Raasch, der Vorsitzende der IG CSD Stuttgart, ergänzt: «Wir lehnen jede Art von Radikalismus strikt ab. Die IG CSD Stuttgart steht für ein weltoffenes Miteinander aller Menschen, egal, wen sie lieben, was sie glauben, wie sie aussehen oder welcher demokratisch verankerten Partei sie angehören.»
Beide Verbände hatten zuvor das Gespräch mit Vertreter*innen des CSD Freiburg gesucht. Dieser Austausch war gut und konstruktiv. Aber letztlich waren die Vorstände beider Verbände überzeugt, dass die Ironie auch nicht in der breiten Bevölkerung verstanden wird. Dass solch eine Provokation auch krasse Gegenreaktionen erzeugen und rechtsextreme Gruppierungen erst recht locken könnte – darüber hätten sich die Freiburger Veranstalter*innen vorher klar sein müssen.
Eine antifaschistische, linke Gesinnung sei an sich nicht das Problem. «Im Gegenteil – die Welt wäre viel besser, wenn es mehr Antifaschist*innen geben würde, die auch auf die Strasse gehen.» Aber Logo mit Symbol muteten ungefähr so an, als würden stramm konservative Veranstalter direkt das Logo der CDU auf ihr Kampagnenmotiv mit drauf nehmen, so die Vereine.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Erster Tag im Amt: Diese LGBTIQ-Rechte machte Trump rückgängig
Bereits an seinem ersten Tag verabschiedete Präsident Trump eine Reihe sogenannter Executive Orders. Er erklärte trans und nicht-binäre Personen für inexistent und widerrief diverse Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Menschen.
Von Greg Zwygart
News
News
Thailand: Ehe für alle soll mit Weltrekord starten
Thailand ist schon längst eines der beliebtesten Reiseziele queerer Touristen – nun dürfen sie auch in dem Traumland heiraten. Gleich zu Beginn soll ein Weltrekord aufgestellt werden.
Von Newsdesk/©DPA
Ehe für alle
News
Für Queers in den USA hat eine dunkle Stunde begonnen
Donald Trump versucht erst gar nicht, sich beim Amtsantritt staatsmännisch zu geben. Er greift zu Wahlkampfrhetorik und Konfrontation. Und gibt damit den Ton vor für vier Jahre Ausnahmezustand.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
International
International
Von der LGBTIQ-Hymne zum Trump-Song: «Y.M.C.A»
Eine LGBTIQ-Hymne als Stimmungsmacher bei Trump-Fans? Was paradox klingt, funktioniert überraschend gut – der künftige US-Präsident ist selbst ein grosser Fan des Songs.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik