Wie sehen «durchschnittliche» queere Griechen aus?
Dieser Frage geht Fotograf Liam Campbell mit «Elska Athens» nach
Das Fotomagazin Elska zelebriert schwule, bisexuelle und trans Männer. Gründer Liam Campbell fotografiert sie in ihrer vertrauten Umgebung und überlässt ihnen die Wahl, wie viele Kleidungsstücke sie anhaben möchten. Oder nicht. Die neueste Ausgabe seines Magazins trägt den Titel Elska Athens.
Elska Athens will Leser*innen «eine Auswahl an durchschnittlichen (‹ordinary›) Männern aus der LGBTIQ-Community in Athen vorstellen», heisst es in einer Pressemitteilung.
Diese Männer werden mit «intimen Fotos» und «persönlichen Geschichten» in einem «Bookazine» porträtiert. (MANNSCHAFT berichtete über den ersten offen schwulen Minister Griechenlands.)
Für Campbell ist Elska die ideale Kombination seiner Leidenschaften, seit er das Projekt 2015 startete. «Ich wollte etwas machen, das sich von traditionellen schwulen Medien unterscheidet. Sie bevorzugen meist Models, Prominente und Pornostars und zeigen damit nur eine bestimmte, eng gefasste Art von Schönheit», sagte er im Interview mit MANNSCHAFT.
«Ich dachte über unsere Ehemänner und Partner nach, sie haben Unvollkommenheiten und wir finden sie trotzdem schön, weil wir sie bis ins Innerste kennen. Diese besondere Verbindung zieht uns an.»
Seit der ersten Nummer des Magazins sind sieben Jahre vergangen. Für den Nordiren Campbell wurde das Magazin zum Vollzeitjob, von dem er mittlerweile leben kann.
Um das Erscheinen von Elska Athens zu promoten, hat Campbell die Ausgabe an verschiedenen prominenten Orten in der griechischen Metropole fotografiert. (MANNSCHAFT berichtete über eine LGBTIQ-Protestaktion, bei der ein schwuler Sexfilm auf der Akropolis gedreht wurde.)
Das Wort «Elska» ist übrigens isländisch und bedeutet «lieben». Die nordische Insel war das erste fremde Land, das Campbell besuchte, und der Ort, der seine Liebe zum Reisen entfachte.
Weitere Informationen zum Magazin und Bestelloptionen finden sich hier.
Das könnte dich auch interessieren
Schwule Zwillinge, getrennt zwischen Dresden und Tunesien
Badr und Dali Rtimi sind eineiige Zwillinge. Sie wachsen in Tunesien auf, arbeiten in derselben NGO, geraten beide ins Visier der Polizei. 2019 beantragt Badr politisches Asyl in Dresden. Dali bleibt zurück.
Godehard Giese mit Lola für «Sad Jokes» geehrt
Der Lola-Favorit hat sich durchgesetzt: «September 5» über das Olympia-Attentat 1972 in München räumt beim Deutschen Filmpreis ab. Zwei doppelt Nominierte gehen leer aus. Dafür hat der offen schwule Godehard Giese gewonnen.
Billy Idol hatte seine ersten Auftritte in Schwulenbars
Lange bevor Billy Idol auf den Bühnen dieser Welt den Hit «Rebell Yell» hinausbrüllte, war es die LGBTIQ-Community, die sein erstes Zuhause war.
Nemo fordert den Ausschluss Israels vom ESC
Nemo sprach sich zum ersten Mal öffentlich gegen eine Teilnahme Israels beim ESC in Basel aus. Die israelischen Handlungen im Gaza-Streifen seien «ein Widerspruch» zu den Werten des Musikwettbewerb.