EDU will den ESC 2025 in der Schweiz komplett verhindern
Der nächste Eurovision Song Contest soll in der Schweiz stattfinden. Nachdem mit Reto Peritz und Moritz Stadler vor einem Monat die beiden Executive Producer des Schweizer ESC ernannt werden konnten, steht nun auch das Kernteam des Projektes. Doch die christlich-konservative Partei EDU gibt die Spielverderberin.
Die christlich-konservative Partei EDU hat laut SRF angekündigt, dass sie an allen potenziellen Austragungsorten das Referendum gegen eine öffentliche Unterstützung des ESC ergreift, also in Zürich, Bern, Basel und Genf, nicht nur gegen die Doppelbewerbung wie Bern und Biel, wie es zunächst hiess (MANNSCHAFT berichtete).
Die ganze Entwicklung des ESC finde er problematisch, so Sebastian Kullmann, Berner Grossrat und Geschäftsleitungsmitglied der EDU Schweiz: «Was uns am meisten gestört hat, ist, dass zunehmend Satanismus und Okkultismus zelebriert oder zumindest toleriert wird. Immer mehr Künstlerinnen und Künstler tragen offen okkulte Botschaften vor und unterstreichen sie mit der entsprechenden Symbolik.» Zudem stört sich die Partei u.a. daran, dass der ESC die Diskissionen um Geschlechteridentitäten und um das dritte Geschlecht angefacht hätten, heisst es. Nemo holt mit dem Sieg den Contest in die Schweiz und macht sich nun für die Anerkennung des dritten Geschlechts stark (MANNSCHAFT berichtete).
Also doch kein ESC in der Schweiz? Eine Task Force der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat längst die Vorbereitungsarbeiten für den Contest aufgenommen. Vor einem Monat wurden mit Reto Peritz von SRF und Moritz Stadler von RTS in Co-Leitung die beiden hauptverantwortlichen Executive Producer präsentiert. Nun steht auch das Projekt-Kernteam, welches die bisherige Task Force ablöst.
Yves Schifferle ist seit 2021 Bereichsleiter Show in der Abteilung Unterhaltung von SRF sowie Head of Delegation der Schweiz am ESC. Nachdem er 2024 mit Nemo und seinem Team den ESC-Sieg in die Schweiz holte, übernimmt er für den Schweizer ESC 2025 die Rolle des Head of Show. Er verantwortet die Entwicklung und Umsetzung der Inhalte für alle drei ESC-Shows. (z.B. Moderation, Opening- und Intervall-Acts, Flagparade, Postcards und Voting-Prozedere). Seine Funktion als Schweizer Head of Delegation gibt er für ein Jahr interimistisch an Daniel Meister ab.
Christer Björkman ist ein schwedischer Fernsehproduzent. Er hat den ESC in den vergangenen 10 Jahren massgeblich mitgeprägt. Insbesondere als Wettbewerbsproduzent in den Jahren 2013, 2016, 2017, 2018, 2019 & 2024, in denen er mit seinem Team die Koordination und Umsetzung der Beiträge aller 40 teilnehmenden Länder verantwortete. Björkman wird auch für den Schweizer ESC die Rolle des Head of Contest (Wettbewerbsproduzent) übernehmen und dabei eng mit Yves Schifferle zusammenarbeiten.
Bernhard Spahni hat einen eindrücklichen Werdegang als Event-Organisator: Er war Head of Events bei Farner Emotions, Global Head of Event Marketing bei Red Bull und seit 2022 Head of Experience & Festival beim International Olympic Committee. Spahni wird Head of PMO des ESC.
Manfred Winz ist Stellvertretender Chief Procurement Officer (CPO) bei der Generaldirektion der SRG in Bern, Mitglied des SRG-Krisenstabs und neu Head of Finance des Schweizer ESC.
Tobias Åberg aus Schweden ist ein ESC-Profi: Er war in Malmö Executive in Charge of Production und war auch bei den ESC 2013 und 2016 im Kernteam. In den letzten acht Jahren war er jeweils Head of Production oder technischer Experte. Er wird Head of Production des Schweizer ESC. Die Funktion verantwortet die technische Produktion, den Bühnenbau, die Infrastruktur und die IT.
Nadja Burkhardt-Tracol war langjährige Mitarbeiterin der European Broadcasting Union EBU als Supervisor of Event des ESC. Sie ist Special Event Manager des Concours Hippique International de Genève, Co-Founder von Cosykitchen und als Head of Event des ESC, Hauptansprechpartnerin für die Host City.
Aurore Chatard ist eine Sicherheits-Expertin. Sie war Global Health, Safety and Security Director des Norwegian Refugee Council, Risk Manager & Business Continuity Managerin (BCM) beim Bundesamt für Umwelt BAFU, ist bei RTS BCM und Crisis Manager und beim ESC Head of Security.
Kevin Stuber ist Rechtsanwalt und seit zwei Jahren im Rechtsdienst bei der SRG-Generaldirektion und Head of Legal des ESC 2025.
Thomas Pittino ist seit 12 Jahren bei SRF, zuerst als Business Developer, Leiter Sponsoring und heute Leiter Vermarktung. Er übernimmt die Head of Marketing & Funding-Funktion beim Schweizer ESC.
Vassilis Donikian war sieben Jahre in diversen HR-Funktionen bei SRF tätig, nach einem Einsatz im Recruiting & Employer Branding Bereich beim Sozialdepartement der Stadt Zürich übernimmt er die Funktion Head of HR beim ESC 2025.
Nicole Beutler ist langjährige Public Affairs-Spezialistin, war Partnerin bei furrerhugi AG und ist heute Mitinhaberin und Geschäftsführerin bei Les Tailleurs Communication. Sie ist Head of Public Affairs des ESC. Henriette Engbersen, die seit eineinhalb Jahren Bereichsleiterin Public Value der SRG ist, zeichnet auch beim ESC verantwortlich für Public Value.
Till Jendly kommt vom Biotechnologie-Unternehmen CSL Behring in Bern und übernimmt beim ESC die Assistenz.
Das Projekt-Kernteam baut in den verschiedenen Bereichen nun sukzessive die jeweiligen Teams weiter auf und treibt die Organisation des grössten Musikevents der Welt mit unvermindert hohem Tempo voran.
Bis Ende vergangener Woche konnten an der Durchführung des Schweizer ESC interessierte Städte ihre Dossiers einreichen. In den kommenden Wochen werden die eingegangenen Dossiers nun von einer Arbeitsgruppe des Projektteams unter Mitwirkung der Prüfungs- und Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) gesichtet und ausgewertet.
Ein Steuerungsausschuss der SRG unter dem Vorsitz von SRG-Generaldirektor Gilles Marchand entscheidet letztlich unter Einbezug der EBU über die Host-City. PwC begleitet den Prozess und stellt sicher, dass die Entscheidung gestützt auf sachlichen Kriterien erfolgt. Weitere Mitglieder des SteA sind Nathalie Wappler, Direktorin SRF, Mario Timbal, Direktor RSI, Beat Grossenbacher, Finanzchef SRG, Bakel Walden, Direktor Entwicklung & Angebot SRG.
Die Host-City soll Ende August kommuniziert werden können, mit oder ohne EDU-Referendum.
Die katholische Kirche hat in der Erklärung «Dignitas infinita» Leihmutterschaft und Geschlechtsanpassungen gegeisselt. Die Organisation #OutInChurch sieht in der Schrift den nächsten Schritt der Diskriminierung (MANNSCHAFT berichtete).
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