EBU «besorgt über das Geschehen in der Ukraine»
Kann Russland jetzt noch am ESC 2022 teilnehmen?
Knapp drei Monate noch bis zum Eurovision Song Contest. Üblicherweise treten dort sowohl Russland als auch die Ukraine an. Wird man Russland nach dem Angriff auf die Ukraine von dem Wettbewerb ausschliessen?
Das wollten wir von der European Broadcasting Union (EBU) wissen. Die erklärte am Donnerstag gegenüber MANNSCHAFT: «Der Eurovision Song Contest ist eine nicht-politische kulturelle Veranstaltung. Die EBU ist allerdings besorgt über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und wird weiterhin sehr genau die Situation beobachten.»
Die Ukraine tritt dieses Jahr mit dem zweitplatzierten Beitrag an; der Konflikt mit Russland hatte den Vorentscheid mal wieder überschattet (MANNSCHAFT berichtete).
Im vergangenen Jahr hatte die EBU Belarus nicht als Teilnehmer für den ESC 2021 in Rotterdam zugelassen (MANNSCHAFT berichtete). Ursprünglich sollte die Gruppe Galasy ZMesta mit dem Song «Ya nauchu tebya» antreten. Die EBU erklärte, man habe festgestellt, dass er die nicht-politische Natur des ESC infrage stelle. Die Band hatte sich bei den im Land stattfindenden Protesten für den autoritären Präsidenten Aleksander Lukaschenko und gegen die Protestierenden ausgesprochen: Wenn man versuche, «das Land zu zerstören, das wir lieben und in dem wir leben, können wir nicht gleichgültig bleiben …», hiess es auf der Webseite der Band.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs am Donnerstagnachmittag Luftalarm ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürger*innen dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen.
Derweil hat der Fussball-Zweitligist FC Schalke 04 erklärt, man werde nach dem Angriff auf die Ukraine nicht mehr mit dem Schriftzug seines russischen Hauptsponsors Gazprom auflaufen.
Und die Europäische Fussball-Union wird St. Petersburg das Champions-League-Finale entziehen. Das Endspiel ist bislang für den 28. Mai in der WM-Arena in Wladimir Putins Heimatstadt vorgesehen. Der Beschluss zur Aberkennung der Gastgeberrolle soll nach dpa-Informationen auf der ausserordentlichen Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Freitag fallen. Eine Entscheidung über einen Ersatzort wird noch nicht erwartet.
Und der britische Premierminister Boris Johnson hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ein «gewaltiges Paket an Wirtschaftssanktionen» angekündigt. In einer Fernsehansprache an die Nation sprach Johnson am Donnerstag von einer «riesigen Invasion zu Land, zu See und aus der Luft». Deshalb würden noch am Donnerstag in Abstimmung mit den Verbündeten Wirtschaftssanktionen beschlossen. Johnson deutete zudem an, dass Grossbritannien weitere Waffen an die Ukraine liefern könnte.
Wladimir Putin ist ein Diktator, dessen barbarische Unternehmung scheitern muss.
Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete Johnson als Diktator, dessen «barbarische Unternehmung» scheitern müsse. Der Angriff auf die Ukraine sei «ein Angriff auf die Demokratie und die Freiheit in Osteuropa und der ganzen Welt». An die Menschen in der Ukraine gerichtet, sagte er: «Wir sind in diesem Moment des Leids bei euch. Wir beten für euch und eure Familien und stehen an eurer Seite.»
Ende letzter Woche zeichneten die USA ein Horrorszenario für religiöse und ethnische Minderheiten sowie Queers und warnten vor gezielten Tötungen und Entführungen von LGBTIQ bei einem Einmarsch in die Ukraine (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Klare Ansage: Mehrheit der Schweizer Bevölkerung fordert LGBTIQ-Schutz
Über 80% der Schweizer Bevölkerung befürwortet mehr Schutz vor Diskriminierung für LGBTIQ-Personen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts GFS Zürich hervor, die im Auftrag von Pink Cross durchgeführt wurde.
Von Newsdesk Staff
Politik
LGBTIQ-Organisationen
Schweiz
People
Hochzeit von Taylor und Travis: Vater Kelce verrät erste Details
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer: LGBTIQ-Ally Taylor Swift und Football-Spieler Travis Kelce sind verlobt. Die Fans sind elektrisiert. Jetzt verrät der Vater vom NFL-Star einige Details.
Von Newsdesk/©DPA
Musik
Unterhaltung
Liebe
Frankreich
Vier Männerleichen in Paris entdeckt: Schwulenfeindliches Motiv?
Die Polizei hat laut Reuters einen Mann wegen Mordverdachts festgenommen, nachdem in der Seine am Stadtrand von Paris vier Männerleichen gefunden wurden.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Justiz
Berlin
Schwule Dating-App als Falle: Mit K.o.-Tropfen betäubt und beklaut
Ein Prozess in Berlin zeigt, welche Langzeit-Folgen ein Dating-Überfall in der eigenen Wohnung haben kann
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Justiz
Dating