Vier Männer in Berlin homophob beleidigt
Drei Männer wurden am Montagabend beschimpft und mit Ästen beworfen, ein 19-jähriger wurde auf einem Schulfest beleidigt
Wieder ist es in Berlin zu einer homophoben Beleidigung gekommen. Drei Männer wurden am Montag Opfer des Angriffs durch drei Männer. Auch auf einem Schulfest gab es einen schwulenfeindlichen Ausfall.
Drei Unbekannte beleidigten in der Nacht zum Dienstag drei Männer in Tiergarten und griffen sie an. Den Schilderungen der Angegriffenen zufolge waren sie kurz vor 23 Uhr in einer Parkanlage am Oswald-Schumann-Platz unterwegs, als sie von dem Trio homophob beleidigt wurden.
US-Botschaft in Bern hisst die Regenbogenfahne
Als die Männer auf die Beschimpfung nicht reagierten, griffen sich die Täter Äste und warfen sie nach ihnen. Einer der Männer, ein 56-Jähriger, wurde getroffen und leicht verletzt. Seine beiden Begleiter, 51 und 68 Jahre alt, konnten ausweichen. Anschliessend flüchteten die Unbekannten in Richtung Hansaplatz.
Eine medizinische Versorgung lehnte der Leichtverletzte ab. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Auf Schulfest beleidigt Ebenfalls am Montag kam es während eines Schulfestes in Gesundbrunnen zu einer homophoben Beleidigung. Ersten Ermittlungen zufolge soll ein 16-jähriger Schüler einen 19-jährigen ehemaligen Schüler während des Festes homophob beleidigt haben. Alarmierte Polizisten stellten die Personalien des Tatverdächtigen fest und leiteten ein Strafverfahren wegen Beleidigung ein.
In Berlin kommt es wieder zu Anfeindungen gegen Homosexuelle. Erst kürzlich wurde ein Mann in Schöneberg von zwei Teenagern homophob beleidigt.
Im Mai hatte das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.
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Immer mehr Betroffene stellen Anzeige MANEO hat 2018 insgesamt 733 Menschen beraten. «Wir müssen aber von weit mehr Vorfällen ausgehen, obwohl immer mehr Betroffene den Weg zur Polizei finden und sich mit einer Anzeige wehren», erklärte Maneo-Leiter Bastian Finke bei der Vorstellung der Zahlen.
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