Die Schweiz soll die Ehe in mehreren Etappen öffnen
Die Rechtskommission des Nationalrats möchte die Ehe in zwei oder mehreren Etappen für gleichgeschlechtliche Paare öffnen. Damit soll verhindert werden, dass politisch «heikle» Themen wie die Fortpflanzungsmedizin nicht die ganze Vorlage gefährden.
Gestern und heute behandelte die Rechtskommission des Nationalrats die parlamentarische Initiative «Ehe für alle», die 2013 von GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy eingereicht wurde.
Mit 16 zu 9 Stimmen hat die Rechtskommission den Grundsatzentscheid getroffen, für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf eine Verfassungsänderung zu verzichten und eine Umsetzung auf Gesetzesstufe anzugehen. Damit kann die «Ehe für alle» eine Volksabstimmung umgehen, sofern kein Referendum ergriffen wird. Da im Artikel 14 in der Bundesverfassung keine explizite Ehedefinition verankert ist, könne der Gesetzgeber aufgrund seiner zivilrechtlichen Gesetzgebungskompetenz die Ehe für Personen des gleichen Geschlechts öffnen, hiess es in einer Medienmitteilung der Kommission.
Für die Umsetzung gebe es zwei Möglichkeiten: Eine einmalige Revision oder eine Eheöffnung in zwei oder mehreren Etappen. Letztere Variante wird von der Kommission bevorzugt, da die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare so rascher in Kraft treten könne als bei einer Gesamtrevision. Weiter möchte sie damit vermeiden, «dass die Blockierung einzelner heikler Bereiche, wie z.B. die Hinterlassenenrenten und der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin, die ganze Vorlage zum Scheitern bringen.»
Die Kommission beauftragte die Verwaltung, bis im Februar 2019 eine «Kernvorlage» gemäss der Auslegeordnung des Bundesamts für Justiz für die Öffnung der Ehe auszuarbeiten. Die Kernvorlage soll die wesentlichen Elemente zur Öffnung der Ehe im Zivilrecht regeln, darunter das Bürgerrecht sowie der Zugang zur Adoption.
Ein Antrag auf Abschreibung der gesamten Initiative «Ehe für alle» wurde von der Kommission mit 18 zu 1 Stimmen bei 4 Enthaltungen abgelehnt.
Letztes Jahr wurde eine Fristverlängerung für eine Ausarbeitung der Vorlage bis 2019 genehmigt.
Das könnte dich auch interessieren
Fussball
Kaum Einsätze mehr für Kevin Behrens nach homofeindlichem Spruch
Der Spieler steht vor dem Weggang aus Wolfsburg
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Religion
Vatikan: Schwule können Priester werden
Es wurden neue Richtlinien der italienischen Bischöfe gebilligt, die es homosexuellen Männern erlauben, Priesterseminare zu besuchen, solange sie auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
International
Deutschland
++ Klubs verurteilen Anti-CSD-Banner ++ Queere Grabstätte für Berlin
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland ab dem 13. Januar 2025
Von Newsdesk Staff
News
Award
Community
Pride 2025: Alle CSD-Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Leg dir schon mal die Regenbogenfahne zurecht und trag dir deine Lieblingstermine ein: Hier findest du eine Übersicht aller Pride- und CSD-Termine im deutschsprachigen Raum.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Österreich
Pride
Deutschland