«Des Teufels Werk»: Nonne geht auf küssende Frauen in Neapel los
Das Video einer erzürnten Nonne ging viral
Zwei küssende Frauen in den Strassen Neapels waren zuviel des Guten für eine Nonne. Das Video ihres unerwarteten Auftritts ging viral.
Für ein Fotoshooting in den Gassen von Neapel kamen sich die beiden Models Serena de Ferrari und Kyshan Wilson näher. Eine vorbeigehende Nonne konnte den Anblick offenbar nicht ertragen und sah sich gezwungen einzuschreiten. Ein Video zeigt, wie sie die beiden Frauen schimpfend auseinanderbrachte. «Was tut ihr da?», rief sie wütend auf Italienisch. «Das ist des Teufels Werk!»
Daraufhin rügt die Nonne auch das Kamerateam, bekreuzigt sich und sagt: «Jesus, Joseph und Maria!» Die beiden Frauen, die sich für eine Kampagne des Magazins Not Yet ablichteten, konnten ob des Ausbruchs der älteren Dame nur kichern.
Die Maskenbildnerin Roberta Mastalia, die beim Fotoshooting dabei war, sagte gemäss diversen Medien: «Wir waren mit den beiden Models im Spanischen Viertel in Neapel in einer kleinen Seitenstrasse, als plötzlich die Nonne vorbeikam.»
«Sie fragte uns, ob wir an diesem Tag in der Messe gewesen seien, und als wir ‹Nein› sagten, begann sie, junge Leute für das Coronavirus verantwortlich zu machen. Als sie dann die beiden Models sah, die kussbereit posierten, rannte sie nach vorne, um sie zu trennen.»
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Mastalia erinnert sich, dass das ganze Team am Anfang sprachlos war und nicht wusste, ob das Ganze ein Scherz sein sollte. Das zeige auch die Reaktion der beiden Models. «Dann mussten wir die Nonne zum Gehen aufforden. Als wir ihr erklärten, dass wir zu arbeiten hätten, ging sie langsam weg.»
Das Model de Ferrari postete einen Screenshot des Videos auf ihrer Instagram-Seite mit dem Kommentar «Gott liebt LGBTIQ nicht». Es ging nicht lange, bis ihr Post und das Video viral gingen.
Antonello Sannino von der lokalen LGBTIQ-Organisation Arcigay sagte gegenüber den Medien: «Die Nonne hat sich homophob verhalten, aber zumindest war sie nicht aggressiv. Es scheint, als sei die Nonne über das, was sie sah, ziemlich empört – das wäre auch verständlich, wenn wir in einer anderen Zeit lebten.»
Gewalt und Diskriminierung von LGBTIQ sind in Italien alltäglich, teilen die Aktivist*innen von Allout mit. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern gebe es aber keinen rechtlichen Schutz vor Hassverbrechen. Untersuchungen der EU-Grundrechteagentur FRA (MANNSCHAFT berichtete) zeigten, dass es zwei von drei italienischen LGBTIQ (62%) vermeiden, mit Partner*in in der Öffentlichkeit Händchen zu halten.
Im Oktober 2021 lehnte das italienische Parlament die Einführung eines Gesetzes gegen Homophobie ab.
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