Demi Lovato: Geschlecht? Sexualität? «Will mich nicht festlegen»
Die Musikerin schenkt sich Punkpop-Album «Holy Fvck» zum Dreissigsten
Schon als Teenager wurde Demi Lovato auf dem TV-Bildschirm berühmt und dann als Popstar erfolgreich. Privat kämpfte Lovato gegen Süchte und sprach offen darüber. Zum 30. Geburtstag kommt jetzt ein neues Album heraus – und das ist anders als die vorherigen.
Von Christina Horsten, dpa
Kinderstar in Film und Fernsehen, rund ein halbes Dutzend erfolgreiche Musikalben und eine beinahe tödliche Überdosis: Demi Lovato hat schon so einiges erreicht und erlebt – dabei wird der Popstar am Samstag (20. August) erst 30 Jahre alt. Schon einen Tag zuvor, am 19. August, macht Lovato sich und ihren Fans ein Geschenk: das neue Album «Holy Fvck».
«Der Prozess, dieses Album zu machen, war der bislang erfüllendste, und ich bin meinen Fans und Kollegen sehr dankbar, dass sie diesen Weg mit mir gehen», wird Lovato zitiert. «Ich war mir meiner selbst und meiner Musik noch nie sicherer, und dieses Album spricht für sich selbst.» Bis Ende des Jahres hat Lovato zudem schon Konzerte terminiert, hauptsächlich in Nord- und Südamerika.
«Holy Fvck» mit seinen insgesamt 16 Titeln ist – wie schon an den vorab veröffentlichten Singles «Substance» und «Skin Of My Teeth» zu erkennen – deutlich poppig-rockig-punkiger als seine Vorgänger. Es ähnelt damit dem 90er-Jahre-Sound von Bands wie Blink-182. Zuvor hatte Lovato oft eher R’n’B-Pop gemacht.
Wenn es um mein Geschlecht, meine Sexualität, meine Musik, meine Kreativität geht, will ich mich nicht festlegen.
Erst im vergangenen Jahr hatte der Popstar ein Album veröffentlicht: «Dancing With The Devil … The Art of Starting Over». Darauf wurden vor allem Süchte und Traumata verarbeitet – unter anderem Alkoholsucht, Essstörungen und eine beinahe tödliche Überdosis 2018.
Nach einer geplatzten Verlobung 2020 mit dem Sänger Max Ehrlich gab Lovato im Jahr darauf bekannt, nicht-binär zu sein (MANNSCHAFT berichtete). «Dies öffentlich mitzuteilen führt mich auf ein anderes Level der Angreifbarkeit und Verletzlichkeit», hatte Lovato damals gesagt. «Ich tue das für die, die bislang nicht in der Lage waren, ihrer Umgebung mitzuteilen, wer sie wirklich sind.»
Anfang August verkündete Lovato dann in einem Podcast, sich «in letzter Zeit» wieder «femininer» gefühlt zu haben (MANNSCHAFT berichtete). Auf Instagram führt der Popstar als Pronomen nun «they/them/she/her» an. «Wenn es um mein Geschlecht, meine Sexualität, meine Musik, meine Kreativität geht, will ich mich nicht festlegen.»
Geboren wurde Lovato 1992 in Albuquerque/New Mexico und wuchs im texanischen Dallas auf. Die Eltern trennten sich früh. Lovato nahm Schauspielunterricht und bekam schon als Teenager erste Rollen. Als einer der Stars des Disney-Senders wurde Lovato berühmt, begann sich aber bald auf Musik zu konzentrieren. Das zweite Album «Here We Go Again» schaffte es 2009 an die Spitze der US-Charts, zudem wurde Lovato für mehrere Auszeichnungen nominiert.
Mit «Holy Fvck» wolle Lovato nun Wandelbarkeit zeigen, heisst es von der Plattenfirma. Vor allem aber sei das Album für die Fans, die «Lovatics»: «Für all meine Lovatics, die von Anfang an mit mir rocken, und für all diejenigen, die neu dabei sind – danke euch», sagt der US-Musikstar. «Dieses Album ist für euch.»
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