Das sind die LGBTIQ-freundlichsten DAX-Unternehmen
Das Softwareunternehmen SAP belegt den 1. Platz
Am Mittwoch hat die Uhlala Group erstmals den DAX 30 LGBT+ Diversity Index veröffentlicht. Er zeigt, wie stark sich die DAX 30 Firmen für eine Unternehmenskultur einsetzen, die offen gegenüber queeren Mitarbeitenden ist. Volle Punktzahl und Platz 1 gab es für SAP.
Die Uhlala Group veröffentlichte am Mittwochmorgen erstmals den DAX 30 LGBT+ Diversity Index. 63 % aller LGBTIQ-Mitarbeiter*innen würden nach einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group ihre sexuelle bzw. geschlechtliche Identität am Arbeitsplatz gegenüber allen oder manchen Kolleg*innen verheimlichen (MANNSCHAFT berichtete). Als Leitunternehmen der deutschen Wirtschaft geben die DAX 30 auch im Bereich ihres Diversity Managements eine Richtung vor, an der sich andere Unternehmen orientieren. Daher zeige man mit dem Index erstmals auf, wie stark diese sich für LGBTIQ einsetzen und wo LGBTIQ durch eine offene Unternehmenskultur wertgeschätzt werden.
Der Index setzt sich aus zehn Fragekategorien zum LGBTIQ und Diversity-Engagement der Unternehmen zusammen. Für das Ranking wurden die Unternehmen zu verschiedenen Gesichtspunkten befragt: interne und externe Kommunikation zu LGBTIQ-Themen, Teilnahme an speziellen LGBTIQ-Events, ihrem LGBTIQ-Netzwerk, Schulungen und Sensibilisierung von Angestellten, inklusive Sprache und Verankerung des Antidiskriminierungsschutz in den Unternehmensrichtlinien. Das Softwareunternehmen SAP hat in allen Bereichen die volle Punktzahl erreicht und konnte sich so mit 100 Punkten den ersten Platz im Ranking sichern.
Entsprechend eines zuvor festgelegten Schemas werden Punkte für die Antworten der einzelnen Unternehmen durch die LGBTIQ-Diversity-Expert*innen der Uhlala Group vergeben. Daraus ergibt sich schlussendlich ein Ranking der DAX 30-Unternehmen.
Proudr macht die Jobsuche queer
Stuart B. Cameron, Initiator des Index und CEO der Uhlala Group, erklärte: «Wir waren überrascht, welche unterschiedlichen Prioritäten die DAX 30 Unternehmen Massnahmen für LGBTIQ- Mitarbeitenden einräumen. SAP ist hierbei Spitzenreiter, aber im Gegenzug dazu gibt es auch Unternehmen, welche in vielen Bereichen keine Punkte erreicht haben.» Cameron weiter: «Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels stellt sich die Frage, inwiefern Arbeitgeber*innen, die sich nicht für eine offene Unternehmenskultur gegenüber LGBTIQ einsetzen, auch in Zukunft innovationsfähig bleiben können.»
Die TOP 5 des Index – SAP, Allianz, Siemens, Bayer und Daimler – sind zugleich in der TOP 50 der weltweit innovativsten Unternehmen nach dem Innovationsindex 2019 der Boston Consulting Group. Diese Unternehmen hätten die Bedeutung des Themas erkannt, so die Schlussfolgerung.
Mehr als zwei Drittel (22 Unternehmen) aller DAX-Unternehmen betrachten die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität als festen Bestandteil ihres Diversity Managements. LGBTIQ-Netzwerke sind in DAX 30 Unternehmen weit verbreitet: 23 von ihnen haben ein eigenes LGBTIQ-Mitarbeitenden-Netzwerk, wovon 20 finanziell von den Unternehmen unterstützt werden.
Nachholbedarf bei Inklusion von trans Personen In den Bereichen Schulungen für Mitarbeitenden und die Nutzung einer inklusiven Sprache besteht noch Nachholbedarf für Unternehmen: weniger als die Hälfte der DAX 30 führen diese Massnahmen durch. Trans Personen werden bei der Implementierung von Massnahmen bisher von vielen DAX 30 Unternehmen nicht berücksichtigt: Bei lediglich 13 der 30 Unternehmen ist die Nutzung eines im Rahmen einer Transition neu gewählten Vornamens offiziell im Unternehmen vor der Personenstandsänderung möglich. SAP hat als einziges Unternehmen des DAX 30 an mehr als die Hälfte seiner Standorte eine geschlechtsneutrale Toilette eingerichtet.
Mit MANNSCHAFT wird der Dezember festlich
DAX 30 LGBT+ Diversity Index wird ausgebaut 22 der DAX 30 Unternehmen haben sich am Index beteiligt und den Fragebogen ausgefüllt. Wenn Unternehmen sich gegen die Teilnahme entschieden haben, wurde der Fragebogen mit Hilfe öffentlich einsehbarer Informationen beantwortet. Im kommenden Frühjahr soll der LGBT+ Diversity Index um ca. 60 Unternehmen erweitert werden und zeigen, wie LGBTIQ-freundlich die HDAX-Unternehmen sind. Der HDAX ist ein Benchmark-Index der Deutschen Börse AG und fasst alle 110 Firmen der deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX zusammen. Er vereint sowohl die 30 grössten im Xetra-Handel gelisteten Werte wie auch die folgenden grössten 50 Unternehmen und die 30 grössten Technologieunternehmen nach dem DAX.
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International