Dating mit HIV: Wie geht das?
Wenn der nächste Satz entscheidet
Eine HIV-Infektion stellt das Dating-Verhalten auf den Kopf – auch das von Christopher Klettermayer. Die tausend Gedanken, die ihm dabei durch den Kopf fegen, teilt er im Podcast «Positive Life». Ein Auszug.
«Als Langzeit-Single habe ich viel Dating-Erfahrung mit HIV. Es ist immer wieder eine neue Herausforderung, weil man nie genau weiss, wie das Gegenüber reagieren wird. Es kommt darauf an, wie man es verpackt. Eins der grössten Probleme ist, wenn man am Anfang sagt: ‹Ich muss dir etwas ganz Fürchterliches erzählen.› Aber mit der Zeit habe ich gelernt, anders zu kommunizieren und HIV nebenbei zu erwähnen. Ich habe meine Taktiken entwickelt.»
Verknallt in einer Bar Stell dir vor, du sitzt mit einer Person in einer Bar und spürst, dass du dich verknallst. Ihr stellt euch Fragen, versucht euch kennenzulernen. Und dann kommt der Moment, in dem du dich fragst, wie dein HIV in das Miteinander hineinspielen soll?
Du hast zwei Optionen: Option 1, du sagst es gleich und stürzt dich ins Ungewisse; eine Erleichterung, aber was, wenn dein Gegenüber dich ablehnt? Option 2, du lässt es bleiben, weil es bloss die Stimmung zerstört und du lieber wartest, was sich noch ergeben wird; du kannst dich auch später darum kümmern.
Pest oder Cholera Bei jedem Date habe ich die Wahl zwischen Pest und Cholera: Sage ich es oder sage ich es nicht. Zerstöre ich den Moment oder geniesse ich einen Abend in Leichtigkeit und lasse HIV weg. Ich bin hin- und hergerissen. Wie war es denn bei meinen anderen Dates? Erlebt habe ich die ganze Bandbreite: Das panische Schweigen mit aufgerissenen Augen und dem offensichtlichen Bedürfnis kreischend weglaufen zu wollen; einmal kam eine ganz intelligente Frage «Kann man das durchs Küssen bekommen?»; oder ein neugieriges «Aha, und wie ist das so?» oder einmal ein «Ja und? Da ist doch heute nichts mehr dabei.» Das ist das Beste.
Die Angst vor der Angst Ich habe schon oft nichts von HIV erzählt, aber dieses Mal ist es anders; da ist etwas Besonderes zwischen uns. Ich will es erzählen; ich will diesen Teil von mir teilen. Ich muss, ich muss, ich muss.
Muss ich wirklich? Warum kann ich nicht einfach diesen Augenblick geniessen? Ohne Rattern im Kopf. Früher konnte ich mich fallen lassen, den Moment geniessen, romantisch verträumt, den Kopf ausschalten, an nichts denken. Auch beim Sex. Das ist die grosse Bürde dieses Virus. Ich bin nie allein. HIV ist immer dabei, immer im Hinterkopf, jedes Mal kommt die kleine Ungewissheit hinzu. Die Angst vor der Angst. Die Angst vor der Angst der anderen.
Nebensatz, nicht Hauptbotschaft Unsere ganze Zukunft hängt von dem nächsten Satz ab. Ich muss ihn perfekt rüberbringen. Jetzt ist es so weit: ‹Warum ich über HIV schreibe? Ja, also, vor ein paar Jahren wurde bei mir selbst HIV diagnostiziert und das war anstrengend, hat aber auch eine unglaubliche gute Auseinandersetzung gebracht mit mir und meiner Sexualität.› So jetzt ist es raus. Ich habe HIV erwähnt in einem Nebensatz. Mehr Präsenz gewähre ich dem Virus nicht, er ist nicht die Hauptbotschaft. So kann ich zeigen, dass zwar HIV in meinem Leben ist, aber keine riesige Herausforderung darstellt. Dich ziehe ich nicht hinein. Es ist mein Ding und ich habe es völlig unter Kontrolle.»
ViiV Healthcare Finde heraus, was für dich bei deiner HIV-Behandlung und deinem Leben mit HIV wichtig ist und wie du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt zusammenarbeiten kannst, um den besten Weg zur Erhaltung einer optimalen Lebensqualität zu finden.
ViiV Healthcare fokussiert sich auf die Erforschung neuer Medikamente, um die Behandlungsergebnisse für Menschen mit HIV zu verbessern. Damit erreichen wir ein besseres Verständnis für die Krankheit und wie sie verhindert und therapiert werden kann. Wir stärken das Bewusstsein von Menschen mit HIV für ihre Gesundheit und setzen uns dafür ein, dass Vorurteile über HIV abgebaut werden. – viivhealthcare.com
NP-CH-HVU-WCNT-240009/03.24
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die Zukunft der HIV-Therapie liegt in individuellen Lösungen»
HIV-Therapien haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt – mit besser verträglichen Medikamenten und individuellen Lösungen. Infektiologe Prof. Dominique Laurent Braun spricht über Chancen, Herausforderungen und neue Wege in der Versorgung.
Von Christina Kipshoven
Sponsored
Gesundheit
HIV, Aids & STI
Aktionsmonat Mai: Kostenlos auf HIV- und Syphilis testen
Während queere Menschen in der Schweiz für ihre sexuelle Gesundheit oft selbst zahlen müssen, setzt die Aids-Hilfe Schweiz im Mai 2025 ein Zeichen: Sie übernimmt die Testkosten und fordert, dass dies zur Regel wird.
Von Christina Kipshoven
Schwul
Gesundheit
TIN
Schweiz
Gesundheit
Auch Männer erkranken an HPV: So schützt du dich
HPV? Kennen viele nur als Frauenthema. Doch auch Männer sind betroffen – und oft ungeschützt. Warum Aufklärung und Impfung Leben retten.
Von Christina Kipshoven
HIV, Aids & STI
Bühne
Filmklassiker «Pride» wird zum Musical umgewandelt
Das National Theatre in London gab seine Pläne bekannt
Von Newsdesk Staff
Film
Musik
Unterhaltung
Theater
HIV, Aids & STI