Daniel Craig über schwule Sexszene: «Wir haben gelacht»

Für den britischen Schauspieler gab es eine neunminütige stehende Ovation

Daniel Craig (links) und Drew Starkey in einer Szene von «Queer». (Bild: Yannis Drakoulidis/A24)
Daniel Craig (links) und Drew Starkey in einer Szene von «Queer». (Bild: Yannis Drakoulidis/A24) (Bild: Mubi)

In Luca Guadagninos neuem Film «Queer» ist Daniel Craig in einigen Sexszenen mit einem jüngeren Mann zu sehen. In Venedig gibt der «James Bond»-Star Einblick in die Dreharbeiten.

Daniel Craig liefert in Luca Guadagninos romantischem Drama «Queer» eine Karriere-Bestleistung ab. Der Film mit expliziten Liebesszenen begeisterte am 3. September bei seiner Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig ein vollbesetztes Theater und erhielt eine neunminütige stehende Ovation.

Im Film ist Daniel Craig in einigen Sexszenen mit einem jüngeren Mann zu sehen. «Sie wissen so gut wie ich, dass es nichts Intimes hat, eine Sexszene an einem Filmset zu drehen», sagte der 56-Jährige in Venedig gegenüber der Presse. «Es gibt eine Gruppe von Leuten, die dich beobachten. Wir wollten es einfach so rührend, so echt und so natürlich wie möglich machen.»

Der britische Schauspieler spielt an der Seite von Drew Starkey (30) die Hauptrolle in «Queer» (MANNSCHAFT berichtete). Craig, der mit seiner Rolle als «James Bond» zum Weltstar wurde, führte zum Dreh der erotischen Szenen aus: «Wir haben einfach gelacht. Wir haben versucht, es lustig zu machen.»

Starkey sagte gegenüber der Presse, dass ihm beim Gedanke an die Zusammenarbeit mit Guadagnino und Craig anfänglich etwas bange geworden sei. «Ich war mit ihren Arbeiten vertraut und ein Fan», sagte er. «In eine neue Situation zu kommen ist immer nervenaufreibend. Das machte zusätzlich Druck.» Starkey und Craig nahmen gemeinsam Tanzstunden, um sich miteinander und der Choreografie der intimen Szenen vertraut zu machen.

Einsam, verletzlich: Kritiken sprechen von einer Karrierebestleistung von Daniel Craig. (Bild: Yannis Drakoulidis/A24)
Einsam, verletzlich: Kritiken sprechen von einer Karrierebestleistung von Daniel Craig. (Bild: Yannis Drakoulidis/A24)
«Queer» spielt im Mexiko der 50er-Jahre. (Bild: Yannis Drakoulidis/A24)
«Queer» spielt im Mexiko der 50er-Jahre. (Bild: Yannis Drakoulidis/A24)

Der Film «Queer», der bei den Filmfestspielen von Venedig im Wettbewerb läuft, basiert auf einer Erzählung von William S. Burroughs. Im Zentrum steht Lee (Craig), der im Mexiko der 50er-Jahre seinen Alltag durch Drogenabhängigkeit und erotische Bekanntschaften mit Männern navigiert. Eines Tages lernt er Eugene (Starkey) kennen. Lee verliebt sich in den Jungen, die beiden beginnen eine Affäre. Doch Eugene ist emotional deutlich weniger involviert. Die beiden brechen zu einer Reise nach Südamerika auf, um dort nach einer psychedelischen Droge zu suchen.

Die Kritiken lobten insbesondere Craigs verletzliche Darstellung, die den emotionalen Kern des Films eindrucksvoll vermittle.

Guadagnino, ein Stammgast beim Filmfestival von Venedig, las das Buch erstmals im Alter von 17 Jahren, was einen tiefgreifenden Einfluss auf ihn hatte. Diese emotionale Verbindung zur Geschichte war der Antrieb für die Verfilmung, die Craig als «roh und enthüllend» beschreibt. «Es geht um Liebe, aber auch um Verlust, um Einsamkeit, um Sehnsucht», sagte Craig. «Wenn ich für mich eine Rolle mit all den Dingen schreiben würde, die ich tun möchte, würde diese alles erfüllen.»

Die 81. Ausgabe des Filmfestivals von Venedig befindet sich gegenwärtig in der letzten Woche mit der Premiere von «Joker: Folie à Deux» am 4. September. Dieses Jahr gaben sich viele Hollywoodstars die Ehre, darunter Lady Gaga, Angelina Jolie, Nicole Kidmann, Tilda Swinton und Pedro Almodóvar (MANNSCHAFT berichtete). Die Preise werden am letzten Tag des Festivals, dem 7. September, verliehen.

Mehr: Gerichtsurteil in Thailand – Youtube-Koch zerstückelte seinen Liebhaber (MANNSCHAFT berichtete)

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