Coming-out in Südkorea – Sänger Kwon Do Woon ist schwul
Zuletzt hatte sich vor 20 Jahren in dem Land ein Promi geoutet – und verlor seinen Job
Der Sänger Kwon Do Woon hat sich als schwul geoutet. Er hofft damit, die Situation für LGBTIQ in seiner Heimat Südkorea zu verbessern.
Im Jahr 2009 begann Kwon Do Woon, bis dahin Journalismus- und Rundfunkstudent, seine Karriere als Trot-Musiker – Trot gilt als älteste Form koreanischer Popmusik. Er hatte am Trot-Musikwettbewerb der tbs-Uni teilgenommen und gewann prompt den Hauptpreis, den Preis für den besten Texter und den Preis für den besten Komponisten.
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2010 gab Kwon sein offizielles Debüt. Und nun, zehn Jahre später, entschloss er, sich als schwul zu outen. Er will mit seinem Schritt die Unterhaltungsindustrie «öffnen», damit mehr queere Stars authentisch leben können. «Ich hoffe, die LGBTQ-Community in meiner Rolle weiterhin vertreten zu können», fügte er hinzu.
Der Sänger erzählte gegenüber lokalen Medien, dass ihn der TV-Moderator Hong Seok Cheon, der der erste – und bis jetzt letzte – grosse Star war, der sich im Jahr 2000 als schwul outete, inspirierte habe. Damals war das aber ein Karrierekiller: Direkt nach dem Coming-out wurde Hong Seok Cheon als Gastgeber der Sendung «Popopo» entlassen; Südkoreas Antwort auf die «Sesamstrasse» läuft sei bald 40 Jahren im Fernsehen.
Kwon Do Woon erklärte, Hong Seok Cheon habe damals den Mut gehabt, seine Wahrheit zu leben. «Als wir uns mal bei einem inoffiziellen Anlass trafen, konnte ich eine sehr glückliche Seite an ihm sehen“, so der junge Sänger, der in den sozialen Medien für seinen Schritt gefeiert wird.
Es gibt in Südkorea nicht viele offen queere Künstler*innen. Zu ihnen zählt der Sänger Holland, der 2018 sein Debüt als „erstes schwules K-Pop-Idol“ gab. Er veröffentlichte damals seine Debütsingle „Neverland“. Das dazugehörige Musikvideo erhiellt in 20 Stunden über 1 Million Aufrufe: Es zeigte Holland, der einen anderen Mann küsste. Das Video wurde damals für User*innen ab 19 Jahren. freigegeben.
Homosexualität ist in Südkorea legal, allerdings gilt für das Militür ein «Sodomie-Gesetz». 2019 wurde die «Jagd» auf homosexuelle Soldaten wieder aufgenommen: Männer, die in der Marine dienen, wurden wegen homosexueller Aktivitäten vernommen (MANNSCHAFT berichtete).
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In Nordkorea gibt es offiziell keine Homosexualität. Dort steht Jang Yeong-jin als erster Mann offen zu seiner Homosexualität. Dabei entdeckte er seine sexuelle Orientierung erst in seiner zweiten Heimat Seoul (MANNSCHAFT berichtete).
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