Chile führt Ehe für alle ein!
Bislang konnten homosexuelle Paare lediglich eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen
Nach jahrelangem Ringen hat Chile Eheschliessungen von Menschen des gleichen Geschlechts erlaubt.
Die Abgeordnetenkammer billigte am Dienstag das Gesetz. 82 Parlamentarier stimmten für die gleichgeschlechtliche Ehe, 20 dagegen und zwei enthielten sich. Die Bewegung für Integration und homosexuelle Befreiung (Movilh) rief zu einer Siegesfeier im Zentrum der Hauptstadt Santiago de Chile auf.
Bislang konnten Homosexuelle in Chile lediglich eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. In Lateinamerika sind gleichgeschlechtliche Ehen schon in Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Uruguay und Teilen von Mexiko möglich.
Der ultrarechte Präsidentschaftskandidat José Antonio Kast ist ein entschiedener Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe. Der Sohn deutscher Einwanderer und Vater von neun Kindern tritt bei der Stichwahl am 19. Dezember gegen den linken früheren Studentenführer Gabriel Boric an.
Chile mit seinen 19 Millionen Einwohner*innen gilt als besonders konservativ, selbst im Vergleich zu den tief religiösen lateinamerikanischen Nachbarländern. 1999 wurde in Chile Homosexualität entkriminalisiert – 2015 genehmigte die chilenische Regierung die Eingetragene Partnerschaft. 2018 hatte der Senat für einen Gesetzentwurf für verbesserte trans Rechte gestimmt: Menschen sollen ihr rechtliches Geschlecht und ihren Namen selbstbestimmt anpassen dürfen (MANNSCHAFT berichtete)
Was die Öffnung der Ehe betrifft, so hatte schon Präsidentin Michelle Bachelet 2017 einen Gesetzesentwurf unterzeichnet (MANNSCHAFT berichtete). Damals erklärte sie, dass sie sowohl die Definition der Ehe als auch die Rechte für homosexuelle Paare erweitern wolle, sodass ihnen die Adoption offen steht. «Wir können Vorurteile nicht stärker gelten lassen als die Liebe», so die damalige Präsidentin.
Nach der positiven Volksabstimmung im September gilt die Ehe für alle ab kommenden Sommer in der Schweiz. «Gleichgeschlechtliche Paare können ab dem 1. Juli 2022 heiraten oder ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln», teilte die Regierung kürzlich mit (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Religion
Kardinal Müller: Neuer Papst muss Umgang mit Homosexuellen klarstellen
Papst Franziskus ist tot. Der deutsche Kurienkardinal Müller war einer seiner lautesten Kritiker. Er hofft, dass dessen Nachfolger anders auftritt - etwa bei den Themen Islam und Homosexuelle.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Deutschland
Queerfeindliche Übergriffe in Magdeburg, Hamburg und Frankfurt
Wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung werden Menschen in Brandenburg immer wieder angegriffen. Laut Ministerium trauen sie sich zunehmend, die Attacken auch anzuzeigen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Geschlecht
Deutschland
Zukunft afghanischer Queers ist unsicher – Entscheidung vertagt
Mit der Entscheidung, vorerst keine Charterflüge für gefährdete Menschen aus Afghanistan zu organisieren, überlässt die geschäftsführende deutsche Bundesregierung das Thema der neuen Koalition. Für Queers keine gute Nachricht.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
International
Politik
Kevin Kühnert spricht erstmals über Gründe für seinen Rücktritt
Über ein halbes Jahr liegt der Rücktritt von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär zurück. Nun spricht der schwule Genosse in der «Zeit» erstmals über seine Beweggründe.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News