Bolsonaro und von Storch: Neue Rechte rücken zusammen
Man will «für christlich-konservative Werte einstehen»
Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch hat am Montag ein Foto von sich mit dem rechtspopulistischen Staatschef und bekennenden Homohasser Bolsonaro in Brasília verbreiten lassen. Man rückt zusammen.
Die Begegnung der stellvertretenden AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch mit dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zeigt laut einem Politologen die engen Verbindungen der Neuen Rechten nach dem Ende der Regierung von US-Präsident Donald Trump. «Dieses Treffen ist ein Symbol für die internationale Zusammenarbeit von rechten Parteien und politischen Akteuren», sagte der deutsch-brasilianische Politikwissenschaftler Oliver Stuenkel von der Fundação Getulio Vargas in São Paulo der Deutschen Presse-Agentur.
«Hauptsächlich geht es dabei um Best Practices in dem Bereich, wie man Politik macht, also etwa welche Online-Plattformen am besten funktionieren.» Akteure aus den USA wie der frühere Chefstratege von Ex-US-Präsident Trump, Steve Bannon, hätten daran gearbeitet, dass sich diese internationalen Netzwerke stärken. Nach dem Ende von Trumps Präsidentschaft kommt Brasilien nun gewissermaßen eine tragende Rolle bei deren Aufrechterhaltung und Stärkung zu.
Die AfD-Bundestagsabgeordnete von Storch hatte am Montag ein Foto von sich mit dem rechtspopulistischen Staatschef Bolsonaro in Brasília verbreiten lassen. Von Storch schrieb dazu, ihre Partei wolle sich «stärker vernetzen und auf internationaler Ebene für unsere christlich-konservativen Werte einstehen». Das Treffen fand nach Angaben ihres Bundestagsbüros bereits vergangene Woche statt. «Zugang zu Regierenden stärkt solche Gruppierungen immer», sagt Stuenkel.
Von Storch weiter über Bolsonaro: Sie sei «beeindruckt von seinem klaren Verständnis für die Probleme in Europa und die politischen Herausforderungen unserer Zeit». Neben den USA und Russland sei für die AfD Brasilien ein globaler strategischer Partner, mit dem man die Zukunft gemeinsam gestalten wolle.
Ob von Storch, die gerne auf die Macht der «Schwulen-Lobby» schimpft, mit dem Präsidenten, der nicht möchte, dass sein Land «ein schwules Tourismusparadies» wird (MANNSCHAFT berichtete), auch ihre homophoben Positionen ausgetauscht haben, wurde nicht bekannt. Die AfD-Vize schlug sich jüngst auch in der Debatte um das ungarische Anti-LGBTIQ-Gesetz auf die Seite von Premier Orbán und ätzte gegen «links-grünen Agitprop gegen Ungarn» (MANNSCHAFT berichtete).
Die brasilianische Linke übte Kritik an dem Treffen: «Bolsonaros internationale Treffen setzen das Land nur herab», schrieb die Vorsitzende der Arbeiterpartei von Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Gleisi Hoffmann, auf Twitter.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News