«Berliner Patient» Timothy Brown: Erster «geheilter» HIV-Patient ist tot
Er wurde 54 Jahre alt
Es war die erste dokumentierte «Heilung» eines HIV-Patienten: Der US-Bürger Timothy Brown war ursprünglich in den 90er Jahren in Berlin positiv getestet worden. Die Heilung setzte bei dem als «Berliner Patient» bekannt gewordenen Mann ein, nachdem ihm Spender-Knochenmark an der Charité transplantiert worden war. Nun ist er an Krebs gestorben.
Der Partner von Timothy Brown, Tim Hoeffgen, bestätigte gegenüber NBC Palm Springs, dass Brown kurz nach 3:00 Uhr am Dienstagnachmittag in ihrem Haus in Palm Springs nicht an HIV oder AIDS, sondern an Leukämie gestorben sei.
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Timothy Brown lebte 2007 in Berlin und arbeitete als Übersetzer, als bei ihm erstmals Leukämie diagnostiziert wurde. Zuvor war er 1995 als HIV-positiv getestet worden. Während der Stammzellbehandlungen gegen Leukämie stellten die Ärzt*innen fest, dass nicht nur die Leukämie in Remission gegangen war, sondern auch Browns HIV geheilt worden war.
Doch vor fünf Monaten tauchte Browns Leukämie wieder auf. Der Krebs hatte sich auch auf andere Körperteile ausgebreitet. Nach seinem Umzug nach Palm Springs im Jahr 2015 reiste Brown weiter um die Welt, um das Wissen über die HIV-Behandlung zu erweitern. Hoeffgen beschrieb Brown als «eine glückliche und sanfte Seele». Brown wurde 54 Jahre alt.
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Der Fall des «Berliner Patienten» ist nicht allgemein auf andere HIV-Positive übertragbar, heisst es in einer Einschätzung auf IWWIT.de. Allerdings habe man inzwischen auch bei einem neugeborenen HIV-positiven Baby das Virus durch eine Behandlung unmittelbar nach der Geburt eliminieren können – auch dies ein Sonderfall.
12 Jahre nach Brown machte der sogenannte «Londoner Patient» Schlagzeilen. Nach einer Stammzelltransplantation ist Adam Castillejo HIV-negativ. Auch drei Jahre, nachdem er antiretrovirale Medikamente abgesetzt hatte, konnte das Virus in seinem Körper nicht mehr nachgewiesen werden (MANNSCHAFT berichtete).
Georg Behrens, Präsident der Deutschen AIDS-Gesellschaft, nannte die Ergebnisse sehr vielversprechend: «Diese Behandlung ist zwar sehr experimentell, bringt uns aber dennoch voran, da sie für eine begrenzte Zahl von Patienten neue Optionen erschliesst», so Behrens.
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