Hassgewalt in Berlin: Drei homofeindliche Übergriffe
Sie ereigneten sich alle am frühen Sonntagmorgen
Unbekannte sollen ein schwules Paar an einem Berliner S-Bahnhof beleidigt und geschlagen haben. Nicht der einzige homophobe Vorfall an diesem Wochenende.
Sonntag früh soll es gegen 3.10 Uhr vor einem Imbiss in der Strasse Neue Promenade zu einem Streit zwischen einem 38 Jahre alten Mann und einem 20-Jährigen gekommen sein, nachdem sich der Ältere von Gesängen und deren Inhalten gestört gefühlt haben soll, die der 20-Jährige, seine zwei Begleiterinnen, 19 und 20 Jahre alt, und ein weiterer Begleiter im Alter von 20 Jahren gesungen haben sollen.
Nach den Angaben des 38-Jährigen soll er von dem 20-Jährigen mit einer Flasche angegriffen und gegen den Kopf geschlagen worden sein. Der 20-Jährige gab Polizeikräften gegenüber wiederum an, dass er von dem 38-Jährigen gewürgt worden sein soll und er sich dagegen gewehrt hatte. Ein Begleiter (35) des 38-Jährigen soll später versucht haben, mit dem 20-Jährigen ein klärendes Gespräch zu führen, woraufhin der Jüngere ihn dann homophob beleidigt haben soll.
Anschliessend entfernte sich die Gruppe um den 20-Jährigen und wurde kurz darauf von Polizeikräften in der Nähe angetroffen. Alarmierte Rettungskräfte brachten den 38-Jährigen mit Kopfverletzungen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Der 20-Jährige klagte über Schmerzen am Hals, die nicht behandelt werden mussten. Nach den Personalienfeststellungen wurden alle Beteiligten entlassen.
Nur zwei Stunden früher hatte es zwei weitere Vorfälle gegeben. In Kreuzberg wurden drei junge Männer zunächst homophob beleidigt und anschliessend mit Reizgas besprüht. Nach derzeitigem Kenntnisstand waren die 21- und zweimal 20-Jährigen gegen 1 Uhr in der Adalbertstrasse unterwegs, als sie von zwei Unbekannte angesprochen wurden. Anschließend beleidigte sie einer homophob und der andere besprühte sie mit Reizgas.
Das unbekannt gebliebene Duo flüchtete in Richtung Reichenberger Strasse. Die Angegriffenen erlitten Augenreizungen, die durch die Besatzung eines alarmierten Rettungswagens vor Ort behandelt wurden. Der Polizeiliche Staatsschutz des LKA hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Etwa zeitgleich passierte der dritte Vorfall: Ein Mann (30) und sein 28-jähriger Lebensgefährte standen gegen 1 Uhr am S-Bahnhof Treptower Park. Nachdem sie sich dort geküsst hatten, soll die Dreiergruppe sie eigenen Angaben zufolge nach ihrer Herkunft gefragt haben, sagte eine Polizeisprecherin.
Dann sollen sie von den Unbekannten homophob und rassistisch beleidigt worden sein. Einer der Angreifer soll dem 30-Jährigen zudem mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Anschliessend flüchtete die Gruppe.
Der Angegriffene wurde durch einen Rettungswagen ambulant versorgt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Das angekündigte Gruppen-Coming-out am 17. Mai im Profifussball blieb aus. Stattdessen gab es von diversen Seiten zahlreiche Zusicherungen der Unterstützung und ermutigende Worte (MANNSCHAFT berichtete).
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