Berlin würdigt Lesbische Sichtbarkeit, Hessen zieht nach

Der Berliner Preis geht in diesem Jahr an Katharina Oguntoye

Katharina Oguntoye (Foto: stephan-roehl.de/https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)
Katharina Oguntoye (Foto: stephan-roehl.de/https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

Berlin hat zum zweiten Mal den Preis für Lesbische Sichtbarkeit vergeben. Auch Hessen will dieses Jahr das Engagement von Lesben würdigen.

Der Berliner Preis für Lesbische Sichtbarkeit geht in diesem Jahr an Katharina Oguntoye. Die Historikerin hat die feministische und afro-deutsche Bewegungen mitgeprägt – unter anderem als eine der Herausgeberinnen und Autorin des Buches «Farbe bekennen. Afro-Deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte» (1986), sowie als Gründungsmitglied der «Initiative Schwarze Menschen in Deutschland» und ADEFRA (Afro-deutsche Frauen- und Lesbengruppe).

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1997 erschien ihre wissenschaftliche Recherche zur Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland, die in 2020 unter neuem Titel «Schwarze Wurzeln, Afro-deutsche Familiengeschichten von 1884 bis 1950» im Orlanda Verlag neu erscheint. Seit 1983 ist sie Aktivistin in der Frauen / Lesben Bewegung und seit 1996 Leiterin des von ihr mitbegründeten Vereins Joliba – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V.

Am diesjährigen IDAHOBIT gab Berlin die Preisträgerin und die drei Nominierten für den mit 5.000 Euro dotierten Preis bekannt. Senator Dirk Behrendt (Grüne) erklärte in einem Video: «Die Regenbogenstadt Berlin setzt klare Zeichen gegen Diskriminierung, gegen Gewalt und gegen Unsichtbarkeiten. Mit dem Hissen von Regenbogenflaggen setzen wir Zeichen und mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz schaffen wir rechtliche Fakten für die Betroffenen. Ich danke der diesjährigen ehrenamtlichen Preis-Jury für ihre Arbeit und gratuliere allen Nominierten und der Preisträgerin ganz herzlich.»

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Der Berliner Preis für Lesbische Sichtbarkeit soll dazu beitragen, dass Lesben für ihre wichtigen und vielfältigen Beiträge zu der Regenbogenstadt Berlin gewürdigt und sichtbar werden. Nominiert waren auch Jutta Brambach, die für den Aufbau des Besuchsdienstes Zeit für Dich für ältere lesbische Frauen im RuT verantwortlich ist, ferner die feministische, iranische Frauenaktivistin Saideh Saadat-Lendle sowie Tülin Duman, Mitgründerin und -inhaberin des Berliner Veranstaltungsortes Südblock – Showbühne in Kreuzberg.

Auch das Bundesland Hessen lobt einen Preis für lesbische Sichtbarkeit aus. «Lesben haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auf vielfältige Weise um den gesellschaftlichen Wandel verdient gemacht. Gleichzeitig blieben ihre lesbische(n) Identität(en) vielfach unsichtbar oder wurden unsichtbar gemacht», erklärte Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration (Grüne), anlässlich des IDAHOBIT. «Soziale Räume und unterstützende Strukturen mussten von Lesben häufig gegen widrige gesellschaftliche Verhältnisse erkämpft werden. Dabei sind sie teilweise auch hohe persönliche Risiken eingegangen. Sie waren und sind bis heute wichtige Vorkämpfer*innen für Akzeptanz und Vielfalt – in Hessen und darüber hinaus», ergänzt Klose.

Dieses Engagement wolle man würdigen. Bis zum 31. Juli können Kandidatinnen nominiert werden.

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