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Bayern fördert queere Opferberatung und Gewaltprävention

Jährlich fliessen in das Gesamtprojekt vier Millionen Euro, die für Schutz und Prävention von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt gegen Männer vorgesehen sind

Gewalt
Foto: AdobeStock

Die Bayerische Landesregierung fördert das Münchner Sub für den Aufbau einer Online- und Telefonberatung für schwule, bisexuelle und queere Männer, die Opfer von Gewalt wurden. Dort begrüsst man diesen wichtigen Schritt.

Bisher haben schwule, bisexuelle und queere Männer, die Opfer von Gewalt wurden, keine spezifi-sche Anlaufstelle, um Beratung und Hilfe zu bekommen; weder in Bayern noch in den meisten anderen Bundesländern. Das Thema männlicher Gewaltbetroffenheit ist generell schambesetzt und steht bisher kaum im sozialen und politischen Fokus. Insbesondere schwule, bisexuelle und queere Männer, die Opfer von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt, Diskriminierung oder Mobbing wurden, brauchen Beratungsangebote; niedrigschwellig, unkompliziert und anonym.

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«Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass Bayern zu den ersten Bundesländern gehört, die sich dieser Problematik annehmen», sagt Kai Kundrath, Geschäftsführer des Sub. Geht es um die Belange von schwulen, bisexuellen und queeren Männern, so zähle Bayern eher zu den konservativeren Bundesländern in Deutschland. Die finanzielle Unterstützung der Bayerischen Landesregierung und der damit verbundene Aufbau einer bayernweiten Online- und Tele-fonberatung, könne und solle jedoch Vorbildcharakter haben.

Oftmals ist es für die Behörden nicht ersichtlich, ob Gewalttaten einen homophoben Hintergrund haben. Durch den Aufbau des Online- und Beratungsangebots versprechen wir uns neben einer zielgruppengerechten Hilfestellung für Betroffene auch einen Beitrag zu validen Zahlen bezüglich homophober Übergriffe leisten zu können. Zudem möchten wir Schwule, bisexuelle und queere Männer dabei unterstützen, gewaltsame Übergriffe zu melden, damit die Dunkelziffer dieser Straftaten abgebaut wird.


«Wichtig ist es, dass neben häuslicher und sexualisierter Gewalt, auch die allgemeine Diskriminierung von unserer Zielgruppe sichtbarer wird – nur so können wir gesellschaftlich etwas ändern», so Kundrath weiter. Vergangenen Dezember verprügelten vier Fussball-Fans einen 21-Jährigen in der U-Bahn und beschimpften ihn als «Transe» (MANNSCHAFT berichtete).

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Mit der Förderung des Aufbaus einer bayernweiten Online- und Telefonberatung setzt die Bayerische Staatsregierung die dritte Stufe des Drei-Stufen-Plans zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention um. Jährlich fliessen in das Gesamtprojekt vier Millionen Euro, die für den Schutz und die Prävention von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt gegen Männer vorgesehen sind. 83.000 Euro davon gehen an das Sub.

Erst vergangene Woche hatte es auf dem Oktoberfest in München einen schwulenfeindlichen Übergriff mit zwei Verletzten gegeben. Nun wehen dort Regenbogenfahnen, um auf der Wiesn für Toleranz, Respekt und Vielfalt zu werben (MANNSCHAFT berichtete).



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