Australierinnen kritisieren FIFA: «Mehr Respekt und Anerkennung!»
Preisgelder betragen nur einen Bruchteil im Vergleich zu den Männern
Kurz vor der Fussball-Weltmeisterschaft im eigenen Land haben die Australierinnen die FIFA aufgrund noch immer zu geringer Preisgelder angezählt und sich für die Gleichberechtigung der Frauen im Sport eingesetzt.
«Wir sind als Matildas Teil einer besonderen Gruppe. Wir stehen auf den Schultern von Giganten, die den Weg für die Möglichkeiten, die wir heute haben, ebneten», erklären die Fussball-Spielerinnen in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video. Der Beitrag erinnert an die Menschenrechtsoffensive der Socceroos – der australischen Männer-Nationalmannschaft – vor der WM in Katar.
Erstmals 1995 beim World Cup angetreten, standen die Australierinnen seither für besondere Werte ein, wie betont wird: «Sie haben uns gezeigt, für Beachtung, Anerkennung und Respekt einzustehen.» Doch der Weg war beschwerlich. Als die FIFA 2007 Preisgelder für die Frauen einführte, gab es diese Regelung bei den Männern bereits seit einem Vierteljahrundert. Seit 2010 kämpfen die Fussballerinnen in Australien zudem vermehrt für Equal Pay – damit sie nicht mehr nebenher arbeiten müssen, damit sie ihre Trikots bei Turnieren nicht mehr selbst waschen müssen. Damit die Umstände, unter denen sie antreten, professioneller und sukzessive gerechter werden.
«So wie auf dem Feld, hielten wir auch abseits davon zusammen und lehnten es ab, nachzugeben. Das brachte Resultate. Jetzt werden wir als professionelle Sportlerinnen wahregenommen und mit der Fairness behandelt, die Frauen verdienen», heisst es in dem Video, indem sich alle 23 Nationalspielerinnen zu Wort melden.
Die Weltmeisterschaft sei ein Zeichen für den Fortschritt, den die Frauen bisher bewirkt haben, aber auch dafür, dass die Entwicklung noch nicht beendet ist. So bietet die FIFA den Frauen für die gleichen Errungenschaften noch immer nur ein Viertel des Preisgeldes, das den Männern zugeteilt wird. «Deswegen fordern wir, dass die Möglichkeiten, die Frauen und Mädchen im Fussball haben, angepasst werden», so die Matildas.
Der Weltverband schüttet bei dem am 20. Juli beginnennden Wettkampf insgesamt Prämien in Höhe einer Rekordsumme von 110 Millionen US-Dollar aus. 2019 in Frankreich waren es noch 30 Millionen Dollar gewesen. Bei der Männer-WM in Katar verteilte die FIFA im vergangenen Jahr allerdings 440 Millionen Dollar.
Der Deutsche Fussballbund hatte bekannt gegeben, seinen Fussballerinnen über die Prämien der FIFA hinaus keine Preisgelder auszuzahlen. Für den WM-Titel würden Kapitänin Alexandra Popp und Co. demnach jeweils umgerechnet ca. 240.500 Euro bekommen. Bei den deutschen Männern waren im vergangenen Jahr vom DFB für einen Triumph in Katar 400.000 Euro ausgelobt worden.
Vor dem bis zum 20. August in Australien und Neuseeland stattfindendem Turnier waren zahlreiche lesbische Spielerinnen übrigens im Hochzeitsfieber (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
«Ich weine immer noch» – Sorge und Panik unter HIV-Infizierten
Medizinisches Personal im Zwangsurlaub, HIV-Infizierte in Panik: Obwohl manche Behandlungsprogramme fortgesetzt werden, ist das Einfrieren der US-Hilfsgelder für HIV-Infizierte in Afrika dramatisch.
Von Newsdesk/©DPA
HIV, Aids & STI
News
Schweiz
Zurich Pride gibt Motto 2025 bekannt
Die Pride steht unter dem Motto «Gemeinsam für unsere Gesundheit». Die Organisation erinnert damit an 40 Jahre Kampf gegen HIV und Aids, setzt sich gegen Diskriminierung im Gesundheitssystem ein und fordert einen offenen Umgang mit psychischer Gesundheit.
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
News
HIV, Aids & STI
Pride
Gesundheit
People
Was machen eigentlich ... Gus Kenworthy, Christian Lais und Lady Gaga?
Conchita Wurst sucht einen ESC-Hit. Und: Hunter Schafer wendet sich an Trump.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Schweiz
Liebe
TIN
Was machen eigentlich ... ?
USA
Pronomen-Streit in Wyoming: Frau misgendert Politiker und geht viral
Ein Video aus dem Senat von Wyoming sorgt für viele Klicks: Eine Anwohnerin spricht den Vorsitzenden mit «Madame» an. Der US-Bundesstaat hatte zuvor beschlossen, dass man auf bevorzugte Pronomen nicht mehr Rücksicht nehmen müsse.
Von Greg Zwygart
Gendern
News
Politik
International