Aufatmen in Leipzig: Queere Bildungsarbeit wird wieder gefördert
Allerdings mit Einschränkungen
Der Stadtrat Leipzig hat in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen, für die Bildungsarbeit des Rosalinde Leipzig einmalig 60.000 Euro aus kommunalen Mitteln zur Verfügung zu stellen. So könne bis Ende des Jahres eine Vollzeitstelle gehalten werden, teilte der Verein mit.
Rosalinde Leipzig hatte vor gut 6 Wochen mitgeteilt, dass sein Antrag auf Förderung queere Bildungsarbeit an Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Leipzig, dem Landkreis Leipzig und Nordsachsen abgelehnt worden war. Aufgrund der Ablehnung fehlten in diesem Jahr 200.000 Euro und zwar obwohl es im Sächsischen Haushalt eine Widmung für die queere Bildungsarbeit des Vereins gebe, so Rosalinde in einer Pressemitteilung.
Entsprechende Angebote des Vereins mussten ersatzlos wegfallen. Hierzu zählten laut Verein jährlich rund 100 Workshops für Schulklassen, in denen junge Ehrenamtliche ihre Coming-out-Geschichten erzählen; des weiteren 50 Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte, die Koordination von gut 30 Regenbogen-AGs und die Betreuung von mittlerweile vier «Schulen der Vielfalt».
Beantragt wurden Mittel im Fördertopf «Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz» des Sächsischen Sozialministeriums. «Mit Bestürzung haben wir den Ablehnungsbescheid zur Kenntnis genommen», sagt Stefanie Krüger, die im RosaLinde Leipzig e.V. für Fortbildungen von pädagogischen Fachkräften sowie Koordination von queeren AGs im schulischen Ganztag zuständig war. «Fast 30 Jahre existierte unser zunehmend nachgefragtes Angebot und damit soll jetzt plötzlich Schluss sein? Das können wir nicht nachvollziehen, gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahlen und der politischen Entwicklungen in diesem Bundesland.»
Nun sei man «sehr froh» über die kommunalen Mittel, «denn so können wir unsere Arbeit wieder aufnehmen und die zahlreichen Anfragen beantworten, die in den letzten Wochen aufgelaufen sind».
Der Verein weist darauf hin, dass die neue Förderung auch mit Einschränkungen verbunden sei. «Keine Bildungsarbeit in den Landkreisen, denn Fördermittel der Stadt dürfen nicht für die Arbeit in den Landkreisen eingesetzt werden. Dabei wäre es hier umso wichtiger, Sichtbarkeit für queere Themen zu erzeugen.»
Und eine statt bisher zweieinhalb Vollzeitstellen bedeute auch, dass nur zwei Personen mit je einer halben Stelle beschäftigt werden könnten. Man freue sich aber darauf, endlich wieder queere Bildung anbieten zu können.
Das Liechtensteiner Parlament berät die Vorlage zur Eheöffnung. Homo- und heterosexuelle Paare sind bereits im Adoptionsrecht gleichgestellt (MANNSCHAFT berichtete).
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