Anklage wegen Morddrohung nach Pride in Polen
In Vertretung der Oberbürgermeisterin nahm Andreas Wolter am 7. September in der Kölner Partnerstadt Kattowitz an der Gay Pride teil
Die Teilnahme an der Pride in Polen war Anlass für die Morddrohung. Die polnische Staatsanwaltschaft hat bekannt gegeben, dass gegen den Absender Anklage erhoben wird. Das teilte der Anwalt von Andreas Wolter am Donnerstag mit.
Die polnische Staatsanwaltschaft in Kattowitz hat den Absender der E-Mail zu einem Verhör im Januar einbestellt, teilte der Anwalt Michal Grabiec aus Kattowitz mit. Die ermittelte Person lebt in Deutschland und hat polnische Wurzeln.
«Ich bin über den Fortgang der Ermittlungen und der Zusammenarbeit der polnischen und deutschen Staatsanwaltschaft sehr erfreut. Sehr dankbar bin ich auch Bürgermeister Marcin Krupa für seine ungeteilte Unterstützung und seine klare Aussage gegen Gewalt und Bedrohung.»
«Schnelle und gründliche Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sind der beste Schutz vor zunehmenden Anfeindungen und Hetze gegenüber Mandatsträgern», so Wolter.
Wolter fuhr zur Pride in Polen In Vertretung der Oberbürgermeisterin nahm BM Wolter am 7. September 2019 in der Kölner Partnerstadt Kattowitz an der 3. Gay Pride Parade teil und erhielt am selben Tag eine widerliche E-Mail mit einer eindeutigen Morddrohung (MANNSCHAFT berichtete).
Nach Rücksprache und Drängen seiner polnischen Freunde sei er mit einem Anwalt zur Kriminalpolizei gegangen und habe Anzeige erstattet. «Ich habe mich entschieden, das nicht auf sich beruhen zu lassen. Im übrigen ist es ziemlich starker Tobak. Das mache ich deshalb auch hiermit öffentlich», schrieb er bei Facebook.
Die Situation für LGBTIQ in Polen ist bedrohlich. In diesem Jahr haben sich 70 polnische Bezirke zu LGBT*-freien Zonen erklärt, eine Zeitung verteilte Sticker mit dem gleichen Slogan (MANNSCHAFT berichtete) und Teilnehmer eines Pride-Marsches in Białystok wurden von Hooligans und Rechtsextremen angegriffen (MANNSCHAFT berichtete).
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