Morddrohung wegen Unterstützung für Pride in Katowice
Der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) wird bedroht, erhält aber auch viel Zuspruch
Am vergangenen Wochenende fand eine Pride in Kattowitz statt. Die deutsche Partnerstadt Köln schickte einen Bürgermeister. Der wird nun bedroht.
Kattowitz (Katowice) mit rund 300.000 Einwohner*innen ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Dort fand am vergangenen Wochenende die Pride statt. Angesichts der immensen Anfeindungen, denen die LGBTIQ Community seit Monaten ausgesetzt ist (MANNSCHAFT berichtete), demonstrierte die deutsche Partnerstadt Köln Solidarität.
Andreas Wolter, der Oberbürgermeisterin Reker vertrat (MANNSCHAFT berichtete), sprach bei der Pride in Kattowitz, daraufhin erhielt er über seinen städtischen Mailaccount eine Morddrohung. Nach Rücksprache und Drängen seiner polnischen Freunde sei er mit einem Anwalt zur Kriminalpolizei gegangen und habe Anzeige erstattet. «Ich habe mich entschieden, das nicht auf sich beruhen zu lassen. Im übrigen ist es ziemlich starker Tobak. Das mache ich deshalb auch hiermit öffentlich», schrieb er bei Facebook.
Seither erhielt er etliche Solidaritätsbekundungen, wie er auf Facebook mitteilte. «Alle waren empört über die Hassmail, die in den kruden und kurzen Sätzen fast alles enthielt, was rote Linien überschreitet: Morddrohung, Beleidigung, Diskriminierung. Ich danke allen, die mir Mut gemacht haben und freue mich sie bald wieder in Katowice oder in Köln zu treffen.»
Sechs Ehrenamtliche reisten ebenfalls zur Teilnahme an der Parade nach Kattowitz. Sie vertraten die Vereine bzw. Einrichtungen KLuST, SC Janus, «Sichtbarkeit von Lesben in Köln», Homoklüngel, AIDS-Hilfe Köln und «Buntwerk», dem Netzwerk der LGBTIQ-Mitarbeitenden in der Kölner Stadtverwaltung. Zudem folgte Bürgermeister Wolter einer Einladung von Stadtpräsident Marcin Krupa zu Gesprächen im Kattowitzer Rathaus.
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