Wien: Lover im Crystal-Meth-Rausch mit Axt getötet?
Der mutmassliche Täter stellte sich selbst der Polizei
Die Wiener Polizei fand in einer Neubauwohnung in der Bloch-Bauer-Promenade im Sonnenviertel (beim Hauptbahnhof) die entstellte Leiche eines Mannes, «offenbar getötet durch gezielte Axthiebe», wie es in Medienberichten heisst.
Anfangs sei es schwer gewesen, die Leiche zu identifizieren. In einem Bericht der Tageszeitung Heute heisst es, bei dem Toten handle es sich um einen 17-Jährigen aus Bulgarien.
Alarmiert worden waren die Einsatzkräfte kurz zuvor vom Bewohner der Wohnung, «einem gebürtigen Oberösterreicher». Der verwirrt wirkende 45-Jährige sei «ein bis dato unauffälliger Angestellter im Finanzsektor», heisst es. Er war zur Polizei in Linz gegangen – 190 Kilometer von Wien entfernt – und hatte mitgeteilt, in seiner Wohnung liege «ein Zerfleischter».
Der Mann wurde unmittelbar festgenommen und soll keinen Widerstand geleistet haben. Wegen Flucht- und Tatgehungsgefahr wurde Untersuchungshaft verhängt.
Flucht zur Schwester nach Linz
Zum vermuteten Tathergang heisst es, dass der mutmassliche Täter nach dem Vorfall in seiner Wohnung mit einem Mietwagen zu seiner Schwester nach Linz geflüchtet sei, die ihn überredet habe, sich der Polizei zu stellen. Davor rief der Mann jedoch seine Anwältin an, die bekannte Strafverteidigerin Astrid Wagner.
Zu den weiteren Einzelheiten des Falls heisst es, dass die beiden Männer sich schon seit Monaten gekannt hätten. Sie seien sich in einem Szenelokal in Wien begegnet. Ein Sprecher der Polizei erklärt: «Im Zuge der Vernehmung gab der Tatverdächtige an, das Opfer sei ein Bekannter, zu dem er gelegentlich Kontakt gehabt habe.»
«Prater-Besuch und gemeinsames Frühstück»
Heute berichtet, der ältere Man habe sich in den 17-Jährigen verliebt und vor der Tat mit ihm ein «Liebeswochenende» verbracht, «inklusive Prater-Besuch und gemeinsames Frühstück».
«Mein Schatz ist tot», soll der Mann dann am Dienstag bei einem stundenlangen Verhör gesagt haben.
Das Online-Portal oe24 meldet, der Mann sei «im Crystal-Meth-Rausch ausgezuckt» und könne sich an die Tat nicht mehr erinnern. Seine Anwältin bestätigt, dass er ein totales Blackout haben: «Er ist leider in diese Szene abgerutscht», so Wagner.
Nun soll nach einer Blutabnahme ein toxikologisches Gutachten klären, wie zurechnungsfähig der Verdächtige zum Zeitpunkt der Tat war. «Das letzte Wort dabei hat ein Psychiater», heisst es.
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