Wie queer ist … Cher?
10 Gründe, weshalb die Musikerin und Schauspielerin eine wichtige LGBTIQ-Verbündete ist
Sie ist eine der grössten Ikonen der LGBTIQ-Community. Sängerin, Schauspielerin, Komikerin, Moderatorin, oder ganz einfach: eine Legende. Ihr Einsatz für die Rechte von queeren Menschen machen Cher zu einer wichtigen Verbündeten.
#1 Die Aussenseiterin Als Cherylin Sarkisian kam die «Göttin des Pops» 1946 in Kalifornien zur Welt. Ihre Eltern John Sarkisian und Georgia Holt stammten beide von Einwanderern ab. Schon früh erfuhr Cher, was es heisst eine Aussenseiterin zu sein und sie verarbeite es in ihren Songs «Gypsies, Tramps & Thieves» und «Half Breed». Diese Erfahrung teilt sie mit vielen LGBTIQ und so wird sie zur Ikone für Queers auf der ganzen Welt.
#2 Federn, Glitzer und spezielle Schnitte Während der «Sonny & Cher Comedy Hour» im amerikanischen Fernsehen, die sie mit ihrem damaligen Ehemann Sonny Bono moderierte, trug Cher immer wieder auffällige Kostüme. Geschaffen hatte diese Bob Mackie, ein schwuler Mann. Seine Kreationen machten zu die Sängerin zu einer Modeikone.
#3 Die Göttin und ihre Queens «Celebrity impersonation» gehört zum Repertoire fast jeder Drag Queen. Die wohl beliebteste Berühmtheit für ihre ehrenvollen Nachahmungen ist Cher. Seien es Parodien, lip-sync-Performances oder auf dem Laufsteg von Modeschauen, eine Nachahmung der Sängerin ist fast immer mit dabei.
#4 Philanthropische Projekte Millionen verkaufter Platten, Fernsehshows, Shows in Las Vegas, Merchandise und Auftritte als Schauspielerin machten Cher reich. Ihr Vermögen wird heute auf 360 Millionen US-Dollar geschätzt. Seit vielen Jahren unterstützt sie diverse Projekte finanziell und als deren Aushängeschild. Dazu gehört ihre Unterstützung zur Bekämpfung von HIV und AIDS. Sie unterstützt dabei vor allem die Organisation «Keep A Child Alive», die armen Familien Zugang zu den wichtigen Medikamenten ermöglicht.
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#5 Stolze Mutter 1997 sprach Cher auf der Konferenz der «Parents, Families and Friends of Lesbians and Gays (PFLAG)». Die Organisation hilft Familienangehörigen und Freund*innen von schwulen und lesbischen Menschen und bietet Beratungen an. Der Auftritt der Musikerin hatte einen sehr persönlichen Grund:
#6 Becoming Chaz Cher und Sonny bekamen 1969 ein Kind. Mit 18 sagte er seiner Grossmutter Georgia Holt und seiner Mutter, dass er lesbisch ist. Erst machte sich Cher Sorgen um den Ruf ihres Kindes (MANNSCHAFT berichtete), doch bald darauf unterstützte sie ihn vollkommen und wurde zu einer wichtigen Verbündeten für LGBTIQ-Menschen und ihre Anliegen. 2009 gab Chers Kind bekannt, dass er von nun an Chaz heisse und vor einem Jahr die Transition begonnen habe. Seit 2010 ist Chaz Bono offiziell ein Mann.
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#7 Auszeichnung für ihre Verdienste Schon 1998 erhielt Cher den Vanguard Award von der «Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD)». Die Organisation zeichnet damit Persönlichkeiten aus der Unterhaltungskunst für ihren Einsatz für die Rechte von LGBTIQ-Personen aus.
#8 Der Rücktritt vom Rücktritt Eigentlich schloss die Ikone ihre Karriere schon 2002 ab, als sie eine Fairwell-Tour machte. Doch sie war nie wirklich weg. Immer wieder tritt sie auf Konzerten an den grossen Prides auf der ganzen Welt auf. Besonders in Erinnerung bleibt ihr Auftritt an der NYC Pride, als sie und Lady Gaga mit den Anwesenden die Legalisierung der Ehe für alle in New York feierten. Dieses Jahr sang sie für Joe Biden und sammelte zwei Millionen Dollar für seinen Wahlkampf (MANNSCHAFT berichtete).
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#9 Unterstützung für Ehe für alle Nicht nur in den USA, sondern rund um die Erde macht sich Cher für die Ehe für alle stark. 2017 reiste sie nach Australien, nachdem die Ehe für alle bei einer Volksabstimmung angenommen wurde. In einem Clip des australischen Senders Channel Seven sagt sie: «Ich weiss es war ein schwieriges Jahr, aber wir haben gewonnen und es ist Zeit zu feiern!» Danach trat sie beim 40. Jubiläum des Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras auf.
#10 Was sagt Cher zu ihrem Status als Ikone der LGBTIQ-Community? Inzwischen 74 Jahre alt, ist sie endgültig eine Legende. Gegenüber der australischen Zeitung Herald Sun erzählte das Multitalent, wie es ist, bewundert zu werden: «Ich bin gerne eine Ikone für queere Menschen. Vor allem schwule Männer, entweder lieben sie dich oder sie wissen gar nicht, dass du existierst.» Schon als kleines Mädchen habe sie queere Menschen gekannt. «Meine Mutter hatte tonnenweise schwule und lesbische Freund*innen. Deshalb war es einfach normal für mich.»
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