Wer in Finnland ungefragt «dick pics» verschickt, soll bestraft werden
In Singapur ist das schon länger Realität
Wer bei Grindr oder PlanetRomeo unterwegs ist, kennt es: Ungefragt schicken andere User einem Bilder von ihrem (vermeintlich) besten Stück zu. In Finnland soll das sogenannte Cyber Flashing, das Versenden u.a. von «dick pics», künftig mit Gefängnis bestraft werden.
Finnland will das unaufgeforderte Verschicken von Penis-Bildern und anderen expliziten Fotos mit bis zu sechs Monaten Haft bestrafen. Mit dem Gesetzentwurf zu den «dick pics» solle sich nächstes Jahr das Parlament befassen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums der Agentur AFP.
Lesbensex gilt nicht? Bitte jetzt mal gut aufpassen!
Die Definition von sexueller Belästigung soll demnach erweitert werden und künftig auch «verbale Belästigung, Belästigung durch Bilder oder Nachrichten, das Fotografieren von anderen oder durch Selbstentblössung“ umfassen. Das Strafmass reicht von einer Geldbusse bis hin zur Haft.
Derzeit setzt der Tatbestand der sexuellen Belästigung nach finnischem Recht Berührungen voraus. Das Verschicken unerwünschter sexueller Bilder kann unter Umständen nach dem Gesetz zur Diffamierung strafrechtlich geahndet werden, dabei wird jedoch die sexuelle Dimension vernachlässigt.
9 Erkenntnisse vom ersten Mal Camsex
Studien zufolge ist sexuelle Belästigung im Internet weit verbreitet. Eine Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International aus diesem Jahr ergab, dass die Hälfte (51 Prozent) der 14. 000 weltweit befragten Mädchen und jungen Frauen im Netz sexuell belästigt wurden. Jede Dritte der 15- bis 25-Jährigen erhielte demnach «sexuelle oder explizite Fotos oder Bilder».
Singapur hat bereits 2019 das Versenden unerwünschter intimer Bilder oder Cyber Flashing als Teil eines massiven Vorgehens gegen sexuelle Belästigung im Internet unter Strafe gestellt. Laut CNN drohen dort bis zu zwei Jahre Haft.
Die Zahl der Frauen, die von Fremden in Zügen sexuell eindeutige Bilder erhalten, wird trotz eines Anstiegs der Vorfälle kaum gemeldet, wie ITV im Frühjahr meldete. Berichte über Cyber Flashing an die britische Verkehrspolizei hätten sich in einem Jahr fast verdoppelt, obwohl Aktivist*innen sicher sind, dass die Zahl der betroffenen Frauen viel höher sein dürfte. Trotz des Anstiegs gab es im Jahr 2019 nur eine Festnahme.
«Dick pics» sind das eine, Emojis das andere: Laut einer Studie sollen Menschen, die in ihrer digitalen Kommunikation mehr Emojis verwenden, ein aktiveres Sexleben haben. Das habe mit den Geheimnissen nonverbaler emotionaler Kommunikation zu tun (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Erste Person ändert Geschlechtseintrag: Ministerin Paus gratuliert
Grundlage ist das neue Selbstbestimmungsgesetz
Von Newsdesk Staff
TIN
Deutschland
Brandanschlag auf queere Bar – hoher Sachschaden!
Bereits im September kam es zu einem Anschlag auf das Rostocker Lokal
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
News
Vance: Trump könnte Wahl mit «normalen Schwulen-Stimmen» gewinnen
Der Vize-Kandidat der Republikaner versucht einen Keil zwischen die LGBTIQ-Community zu treiben
Von Newsdesk/©DPA
TIN
News
Von Lil Nas X bis Lizzo: Queere Stars für Kamala Harris
Einige namhafte LGBTIQ-Stars haben Kamala Harris öffentlich ihre Unterstützung zugesprochen. Sie tritt bei der US-Präsidentschaftswahl gegen den ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump an.
Von Newsdesk Staff
Politik