Weil Schwule kommen – Weltbischofskonferenz wird boykottiert
Homosexualität sei eine gottlose Praxis, die aus dem Westen nach Afrika gebracht werde, sagen gläubige Kenianer
Zur Weltbischofskonferenz Lambeth im Sommer 2020 sind auch offen schwule Bischöfe eingeladen. Aus diesem Grund wollen konservative Vertreter lieber wegbleiben.
Die Weltbischofskonferenz Lambeth findet im Sommer statt. Es gibt sie nur alle zehn Jahre und gilt als das wichtigste Treffen der weltweiten Anglikanischen Kirchengemeinschaft. Es befasst sich mit Themen wie homosexuellen Beziehungen, der Ordination von Frauen als Priesterinnen und Korruption.
Das theologisch konservative Netzwerk GAFCON in der anglikanischen Kirche (Global Anglican Future Conference) hat angekündigt, nicht an dem Treffen teilzunehmen. Das gab der Rat der leitenden Provinzbischöfe der GAFCON nach einer Versammlung in Sydney bekannt. Grund für den Boykott: Es sind auch Bischöfe mit ihren Partnern eingeladen, die in homosexuellen Partnerschaften leben.
Ein Teil der Ältesten von Kikuyu hat sich hinter dem anglikanischen Erzbischof Kenias Jackson Ole Sapit versammelt, der zuvor angekündigt hatte, er werde wegen der Unterstützung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften nicht an der Lambeth-Konferenz in Grossbritannien teilnehmen. Die Kikuyu sind eine bantusprachige ethnische Gruppe in dem ostafrikanischen Land, die etwa acht Millionen Menschen umfasst, ein Viertel der Bevölkerung Kenias und somit die grösste Bevölkerungsgruppe.
In Murang’a, der Hauptstadt des Bezirks Murang’a, bekräftigten die Ältesten, dass es ein Tabu für Menschen gleichen Geschlechts sei, in einer ehelichen Vereinigung zu sein.
«Wir unterstützen den Standpunkt von Erzbischof Ole Sapit gegen Homosexualität, die Praxis ist gottlos und Unsinn, der aus dem Westen nach Afrika gebracht wird und gegen den wir uns alle stellen sollten», sagte der Vorsitzende des Kikuyu-Ältestenrates, Pater Joakim Gitonga, einem Bericht von citizentv.co.ke zufolge.
Die Ältesten fügten hinzu, dass Homosexualität für die unzähligen Katastrophen verantwortlich seien, die Afrika in der jüngeren Vergangenheit heimgesucht haben. Muraya Gatu, Leiterin der Murang’a Cultural Association, schloss sich an und sagte, man werde durch das Land reisen, um eine Kampagne gegen Homosexualität bei Schulkindern und jungen Erwachsenen zu verbreiten, die von der «gottlosen Tat» bedroht sind.
Das wird von den weiblichen Ältesten unterstützt, die angekündigt hatten, Kampagnen gegen Homosexualität zu starten, weil dieser «Trend» die Familieneinheit, wie man sie kenne, töten werde.
«Wir töten unsere Gemeinschaften, wenn wir Mitgliedern des gleichen Geschlechts erlauben, in Beziehungen zu leben. Wir sollten so leben, wie Gott es gewollt hat. [Homosexualität] ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum Heuschrecken in Kenia eingedrungen sind.»
Auch Mercy Wanjiku, der stellvertretende Zweig des Ältestenrates von Kikuyu in Murang, erklärte, dass einige religiöse Führer nicht daran interessiert seien, an einer Konferenz teilzunehmen, die von praktizierenden schwulen Bischöfen veranstaltet würde. Wegen ihrer Haltung zur Eheöffnung droht auch der Methodisten-Kirche die Spaltung (MANNSCHAFT berichtete).
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