Wegen Homosexualität: Erneut öffentliche Auspeitschungen in Afghanistan
Im März versprach der oberste Talibanführer Haibatullah Achundsada die vollständige Einführung der Scharia
In Afghanistan sind erneut zwei Menschen wegen mutmasslich homosexueller Handlungen öffentlich ausgepeitscht worden.
Wie der Oberste Gerichtshof der in dem Land herrschenden islamistischen Taliban am Mittwoch bekanntgab, wurden zwei Personen in der nördlichen Provinz Sar-i Pul zu insgesamt 52 Peitschenhieben verurteilt. Die Strafe sei bereits am Montag vollzogen worden. Zugleich seien Haftstrafen verhängt worden, hiess es weiter.
Erst Anfang des Monats liess ein Gericht in der gleichen Provinz insgesamt 63 Männer und Frauen auspeitschen. Bei einigen der Verurteilten ging es ebenfalls um mutmasslich homosexuelle Handlungen.
Im März wurde ein Mann wegen angeblich homosexueller Handlungen zu 30 Peitschenhieben und einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt (MANNSCHAFT berichtete).
Der Oberste Gerichtshof gab am Mittwoch zudem die öffentliche Auspeitschung einer Person in der ostafghanischen Provinz Paktia bekannt, der «moralische Verbrechen» vorgeworfen wurden. Der oder die Verurteilte muss zudem für ein Jahr in Haft. In der ebenfalls östlichen Provinz Paktika sei es derweil zu einer Vergebung für einen Mord durch die Opferfamilie gekommen.
Die Taliban führten nach ihrer Rückkehr an die Macht in Afghanistan im August 2021 trotz Kritik von Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen wieder öffentliche Strafen ein, darunter Hinrichtungen und Auspeitschungen für Verbrechen wie Mord, Raub und Ehebruch. Seitdem wurden fünf wegen Mordes verurteilte Männer öffentlich hingerichtet.
Vergangenen März versprach der oberste Talibanführer Haibatullah Achundsada die vollständige Einführung der Scharia in Afghanistan. In einer Audiobotschaft erwähnte er ausdrücklich Strafen für Ehebruch wie Steinigung und öffentliche Auspeitschungen.
Mehr: Viel queerfeindliche Gewalt an Kölns Schulen: verbal und körperlich (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Wir stehen unter Beschuss!» Neue Gewalt gegen Berliner Queers
Es gab an diesem Wochenende mehrere queerfeindliche Vorfälle in Berlin, in Prenzlauer Berg und in Schöneberg.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
News
Terrorpläne bei Swift-Konzert: Junger mutmasslicher Helfer angeklagt
Der Jugendliche soll u. a. Bombenbauanleitung aus dem Arabischen übersetzt haben.
Von Newsdesk/©DPA
Österreich
People
Deutschland
Religion
Musik
USA
Zu schwul: US-Versorgungsschiff «USNS Harvey Milk» wurde umbenannt
Die US-Marine hat ein Schiff umbenannt, das den Namen des 1978 ermordeten schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk trug.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International
Deutschland
Rechte ausgebootet: «Stolzmonat» gehört queerem Influencer
Die rechte Szene hat mit dem Stolzmonat eine Gegenbewegung zum queeren Pride Month gestartet. Die Markenrechte hat sich aber jemand gesichert, der den Begriff als «Symbol der Menschlichkeit» sieht.
Von Newsdesk/©DPA
News
Aktivismus
Pride