Nach Mord an trans Frau – Präsident Duterte begnadigt US-Marine

Joseph Scott Pemberton hatte 2014 die philippinische Jennifer Laude erwürgt

Präsident Rodrigo Duterte (Foto: Screenshot)
Präsident Rodrigo Duterte (Foto: Screenshot)

Joseph Scott Pemberton, ein US-Marine, der eine trans Frau auf den Philippinen zu Tode gewürgt hat, wurde nach einer umstrittenen Begnadigung von Präsident Rodrigo Duterte vergangene Woche aus dem Land gebracht.

Am Sonntag wurde bestätigt, dass Pemberton das Land an Bord eines US-Militärflugzeugs verlassen hatte, das in die USA flog. Zuvor hatte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte die Begnadigung ausgesprochen.

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Joseph Scott Pemberton, ein US-Marine, wurde nach einer umstrittenen Begnadigung des Präsidenten in der vergangenen Woche aus dem Land abgeschoben. Sogar die Justizminister Menardo Guevarra wurde laut ABC von dem Schritt der Begnadigung überrascht.

Der Marine sass eine zehnjährige Haftstrafe für die Ermordung der philippinischen trans Frau Jennifer Laude im Jahr 2014 ab – damals war er auf einer US-Militärbasis im Land stationiert. Aufgrund der Abschiebung ist es Pemberton nun «dauerhaft verboten», auf die Philippinen zurückzukehren, teilte die Einwanderungsbehörde des Landes mit.

Präsident Rodrigo Duterte erklärte, der US-Marine habe in «Selbstverteidigung» gehandelt, indem er Laude erwürgte, nachdem er herausgefunden hatte, dass sie trans war. Zuvor hatte der Präsident der Mutter der ermordeten Jennifer offenbar versprochen, dass der Mörder ihres Kindes nicht in seiner Amtszeit freigelassen würde. Wie inquirer.net berichtet, soll Duterte ihr sogar finanzielle Unterstützung zugesichert haben.

Jetzt erklärte sie enttäuscht: Wir bitten nur um eine zehnjährige Haftstrafe, um das Verbrechen zu bezahlen, das er meinem Kind angetan hat. Ich bitte nur um zehn Jahre. Dies ist eine kurze Gefängnisstrafe, um das Töten meines Kindes zu bezahlen.

Menschenrechtsaktivist*innen kritisierten die Freilassung als «Hohn für die Gerechtigkeit». Pemberton muss sich Berichten zufolge immer noch vor einem Kriegsgericht in den USA verantworten.

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Ein Sprecher von Rodrigo Duterte, Harry Roque, hatte spekuliert, ob die Begnadigung Teil eines Abkommens zur Sicherung des Zugangs zu einem künftigen US-kontrollierten COVID-19-Impfstoff war. Das wurde aber vom Aussenminister des Landes, Teddy Locsin, dementiert.

Duterte ist seit 2016 Präsident. Im Wahlkampf hatte er seine Gegner als «schwul» diffamiert, den Kommissar für Menschenrechte nannte er gar «pädophil» (MANNSCHAFT berichtete). Und er machte 2019 Witze über «Konversionstherapien». So soll er bei eine Rede in Tokio gesagt haben, er sei früher selbst schwul gewesen, bevor er seine spätere Frau Elizabeth Zimmermann traf (von der er heute wieder geschieden ist). Er sei «wieder ein Mann» geworden, als er mit ihr in einer heterosexuellen Beziehung lebte.

Immerhin, vor drei Jahren stimmte das philippinische Parlament einstimmig für einen gesetzlichen LGBTIQ-Schutz vor Diskriminierung (MANNSCHAFT berichtete).

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