„Verunglimpfung der Nationalflagge“ – Repressionen gegen LGBTIQ in Polen
Ein Pride-Teilnehmer trug eine Flagge mit dem weissen Adler des polnischen Wappens auf Regenbogen-Hintergrund
Am Mittwoch hat die polnische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen Teilnehmer des CSD in der 230.000-Einwohner-Stadt Częstochowa (deutsch: Tschenstochau) wegen Verunglimpfung der polnischen Flagge und des polnischen Wappen eingeleitet.
Ein Teilnehmer trug am Sonntag eine Flagge mit dem weißen Adler des polnischen Wappens auf Regenbogen-Hintergrund. (Die Repressionen gegen LGBTIQ in Polen nehmen seit Jahren zu.)
Es war die erste Pride Parade in der Stadt Częstochowa im südlichen Polen. Der Innenminister Polens Joachim Brudziński hatte in einem Tweet am Sonntag die Beschwerde eines Users aufgegriffen, der die Verunglimpfung der polnischen Flagge zuerst thematisiert hatte. Dort fragte er, warum Polizisten bei der Pride ignorieren würden, dass queere Aktivisten das polnische Nationalwappen missbrauchen würden.
Dazu erklärt Sven Lehmann MdB, Sprecher für Queerpolitik der Grünen Bundestagsfraktion:
„Die Bundesregierung muss sich auf europäischer Ebene klar und deutlich gegen die Einschüchterung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und intergeschlechtlichen Menschen in Polen aussprechen. Auch der Bundesinnenminister muss seinem polnischen Kollegen, Joachim Brudziński, der die Staatsanwaltschaft zur Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens aufgerufen hat, die Kritik Deutschlands übermitteln. Es kann nicht sein, dass mitten in der Europäischen Union Staatsanwaltschaften missbraucht werden, um das Versammlungsrecht einzuschränken. Mutige LGBTIQ-Aktivist*innen und ihre Unterstützer*innen verdienen unseren Respekt und unsere Solidarität. Die Demokratie und Menschenrechte in Polen gehen uns auch in Deutschland an!“
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News