UMFRAGE: Barilla, Brunei etc. – Glaubst du an die Macht des Boykotts?
Als Verbraucher kann man homophobe oder rassistische Unternehmen meiden - gute Idee oder vollkommen nutzlos?
Weil Homosexuelle in Brunei zu Tode gesteinigt werden können, hat der US-Schauspieler George Clooney zu einem Boykott von Luxushotels aufgerufen. Ähnliche Aktionen, ausgelöst durch homophobe Kommentare von Unternehmensgründern, gibt es immer wieder. Was haltet Ihr davon?
Eins der bekanntesten Beispiele kommt aus Italien. Als 2013 der Vorsitzende der Barilla-Gruppe, Guido Barilla, in einem Radio-Interview erklärte: «Die heilige Familie ist in unserem Unternehmen ein fundamentaler Wert», wurde er gefragt, ob er es sich vorstellen könne, einen Werbespot mit einer Regenbogenfamilie für seine Marke zu produzieren. Antwort: «Nein, einen solchen Spot würden wir nicht machen. Unsere Familie ist eine traditionelle Familie.»
5 Jahre nach Homophobie-Skandal – Barilla wirbt mit Lesbenpaar
Der Journalist entgegnete: «Aber homosexuelle Menschen essen auch gerne Nudeln». Barilla blieb bei seiner Meinung: «Wenn sie unsere Pasta und unsere Werbung mögen, sollen sie sie essen. Wenn nicht, sollen sie eine andere Pasta essen. Man kann nicht immer jedem gefallen.»
Es folgte eine Welle kritischer Reaktionen. Unter den Hashtags #boicotta #barilla wurde via Twitter zum Boykott der Nudel-Marke aufgerufen.
Die April-Ausgabe der MANNSCHAFT ist da!
Ähnlich erging es den Modemachern Domenico Dolce und Stefano Gabbana, die 2015 in einem Interview erklärten: Die «traditionelle» Familie sei die einzig wahre Familie – von «synthetischen Nachfahren» in Regenbogenfamilien hielten sie nicht viel. Die Kamapagne #BoycottDolceGabbana wurde von Prominenten wie Ricky Martin und Elton John unterstützt, der sich aktuell auch dem Boykott-Aufruf von George Clooney anschliesst.
Eine Neufassung des Strafgesetzbuchs von Brunei sieht seit 3. April vor, dass gleichgeschlechtlicher Sex mit dem Tod durch Steinigung bestraft wird. Lesbischen Frauen droht eine Höchststrafe von 40 Stockhieben oder zehn Jahren Gefängnis. Clooney hatte zum Boykott von neuen Luxusholtels aufgerufen: Denn mit jeder Übernachtung, jeder Besprechung, jedem Abendessen in einem der Hotels lande Geld «in den Taschen der Männer, die ihre eigenen Bürger zu Tode steinigen oder prügeln, weil sie schwul sind». Das streng konservative Sultanat Brunei besitzt neun Hotels in Europa und den USA:
The Dorchester, London 45 Park Lane, London Coworth Park, UK The Beverly Hills Hotel, Beverly Hills Hotel Bel-Air, Los Angeles Le Meurice, Paris Hotel Plaza Athenee, Paris Hotel Eden, Rom Hotel Principe di Savoia, Mailand
Die meisten werden sich einen Aufenthalt in diesen Hotels nicht leisten können. Dennoch die Frage:
Das könnte dich auch interessieren
Sport
Schluss mit Rente! Gus Kenworthy trainiert für Olympia
Er will es nochmal wissen: Gus Kenworthy trainiert für die Olympischen Spiele 2026. Der offen schwule Ski-Freestyler kehrt auf die Piste zurück!
Von Newsdesk Staff
News
Fokus
Deutschland
Auch in Bayern: Deutlich mehr Hasskriminalität gegen Queers
LGBTIQ sind auch in Bayern immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Strong, die Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt, hat ihre Statistik für 2024 veröffentlicht: Die Zahlen sind erneut gestiegen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Eurovision Song Contest
Fakten, Flaggen und die Favoritenfrage beim ESC in Basel
Kontroversen, Klänge, Klicks: Das jährliche ESC-Musikspektakel geht dieses Jahr in Basel über die Bühne. Was du darüber wissen musst.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Musik
Unterhaltung
News
Berlin
150 Jahre Magnus Hirschfeld – eine queere Ikone wird gefeiert
Magnus Hirschfeld war ein Pionier der queeren Emanzipationsbewegung in Berlin. Er kämpfte jahrzehntelang gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. In ungewöhnlicher Form wird an ihn erinnert.
Von Newsdesk/©DPA
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
News
TIN
Geschichte