Uganda kann sich den «Schwulendetektor» doch nicht leisten
Vor einigen Wochen kündigte ein ugandischer Minister die Anschaffung eines «Schwulendetektors» an. Wie sich nun herausstellt, fehlt dem afrikanischen Land das nötige Geld dazu.
Uganda kann sich den «Schwulendetektor» nicht leisten. Simon Lokodo, Ethikminister von Uganda, kündigte im Juni die Anschaffung einer Maschine an, die Pornografie auf mobilen Geräten aufspüren soll.
«Die Maschine überführt Homos und Pornodarsteller und vor allem solche, die Apps wie What’sApp für sexuelle Handlungen missbrauchen», hatte Lokodo gemäss RedPepper gesagt. «Die Südkoreaner sind für die Programmierung zuständig. Bald haben wir die Maschine in unserem Land und können das Böse entlarven.»
Den Spass hätte die Regierung gemäss dem Bund rund 80’000 Euro gekostet. Wie sich das nun herausstellt, sind diese Kosten zu hoch für ein Land, in dem 2012 mehr als ein Drittel der Bevölkerung mit nur knapp einem Dollar pro Tag lebt und das Bruttoinlandsprodukt gerade mal bei 478 US-Dollar pro Einwohner liegt. Die Maschine wird nicht angeschafft.
Dass ein solcher «Detektor» überhaupt funktionieren würde, ist gemäss dem Bund eher fraglich. Bekannte solche «Maschinen» gebe es kaum, höchstens USB-Sticks, die eine Festplatte nach gewissen Mustern in Bildern, wie zum Beispiel Farben, durchsuchen können. Diese seien aber eher für den familiären Gebrauch oder für Schulen gedacht, die ihre Rechner von pornografischem Material reinhalten wollen.
«Ein fehlgeleiteter Hassprediger» Gegenüber GayStarNews äusserte sich Frank Mugischa, einer der prominentesten LGBT-Aktivisten Ugandas, über den Ethikminister: «Lokodo ist wahnhaft und ein fehlgeleiteter Hassprediger. Er ist ein Regierungsbeamter, der Hassbotschaften verbreitet.» Leider würden ihm sehr viele Uganderinnen und Ugander Glauben schenken. «Solche Aussagen von Politiker spornt die Bevölkerung zu Gewalt gegenüber LGBT-Menschen an.»
Vor seiner Aufgabe als Ethikminister war Lokodo übrigens ein katholischer Priester.
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