Trotz einiger Vorfälle friedlich: CSD Görlitz und Landshut
In Görlitz wurden jedoch rechte Parolen skandiert
Hunderte Menschen traten beim CSD in Görlitz für LGBTIQ-Rechte ein. Trotz rechtsextremer Proteste blieb es in der Grenzstadt zu Polen friedlich. Ein Gegenprotest gab es auch beim CSD Landshut.
Begleitet von rechtem Gegenprotest haben Hunderte Menschen den dritten CSD in Görlitz gefeiert. Unter dem Motto «Gleiches Recht für alle!» zogen sie durch die Grenzstadt und auch auf die polnische Seite.
In den sozialen Netzwerken hatten deutsche und polnische Rechtsextremisten dazu aufgerufen, dem CSD entgegenzutreten. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich mehr als 700 Menschen an dem CSD-Aufzug, bei dem Gegenprotest waren es etwa 460.
Sowohl die deutsche als auch die polnische Polizei hatten einen grösseren Einsatz vorbereitet. Nach Angaben der Polizei wurde ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Versammlungen verhindert. «Die beiden Aufzüge wurden zeitversetzt auf die Wegstrecke geschickt. Zuerst der CSD und dann der Gegenprotest», erläuterte ein Polizeisprecher. Den Angaben zufolge blieb es verhältnismässig ruhig und es kam zu keinerlei Ausschreitungen oder körperlichen Auseinandersetzungen.
Zu Beginn der Gegenversammlung unter dem Motto «Heimat und Tradition bewahren – Kinder schützen vor dem Gender-Wahn» skandierten einige Teilnehmende verbotene rechte Parolen. «Es wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt», sagte der Polizeisprecher.
Weitestgehend friedlich auch in Landshut Im niederbayerischen Landshut ist der CSD ebenfalls ohne grössere Zwischenfälle abgelaufen. Laut Polizei kamen rund 1000 Menschen zu der Veranstaltung am 28. September, die bis in die Nacht hinein dauerte. Zuvor hatte es eine mit rund 50 Teilnehmenden sehr viel kleinere Gegendemonstration und eine Versammlung «Runder Tisch gegen rechts» mit etwa 40 Teilnehmern gegeben.
Die Polizei zog gemäss der Nachrichtenagentur DPA insgesamt ein positives Fazit. Zwar kam es zu einem Angriff auf einem Polizeibeamten, dieser war aber einer Sprecherin zufolge nicht den CSD-Teilnehmenden zuzuordnen.
Im Zusammenhang mit dem CSD in Landshut stand zudem ein Vorfall am Hauptbahnhof in München. Dort gerieten laut Bundespolizei zwei Gruppen «des linken und rechten Spektrums» aneinander, die zur Veranstaltung anreisen wollten. Dabei wurde eine Person aus dem rechten Lager durch Tritte leicht verletzt. Die Beamt*innen stellten die Personalien von rund 80 Menschen fest und ermitteln nun wegen gemeinschaftlicher, gefährlicher Körperverletzung.
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