Trans Schwimmerin Lia Thomas scheitert vor Gericht

Der Sportgerichtshof in Lausanne lehnte ihre Klage ab

Lia Thomas (Foto: John Bazemore/dpa)
Lia Thomas (Foto: John Bazemore/dpa)

Lia Thomas ist seit 2022 keinen Wettkampf mehr geschwommen. Auch beim Internationalen Sportgerichtshof Cas in Lausanne ist die trans Amerikanerin jetzt gescheitert.

Die trans Schwimmerin Lia Thomas darf auch in Zukunft nicht an internationalen Wettbewerben wie Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas in Lausanne lehnte die Klage der US-Amerikanerin gegen die Ausschluss-Regularien des Weltverbandes World Aquatics für Trans-Schwimmerinnen ab. Demnach sei Thomas, die kein Mitglied des US-Schwimmverbandes ist, gar nicht berechtigt, die Richtlinien des Schwimm-Weltverbandes infrage zu stellen.

Die Regeln von World Aquatics, die trans Schwimmerinnen von Wettbewerben ausschliessen, gelten seit Juni 2022. Auslöser war ein Sieg von Thomas drei Monate zuvor im März, als sie als erste trans Schwimmerin einen Titel bei College-Meisterschaften gewann und damit für weltweite Schlagzeilen sorgte. Bis 2019 schwamm Thomas als Mann und unterzog sich dann einer Hormontherapie. Ausnahmen gibt es jetzt nur, wenn die Geschlechtsanpassung bereits vor dem 12. Lebensjahr vollzogen wurde (MANNSCHAFT berichtete).

Für Thomas, die seit 2022 wegen des Verbots kein Rennen mehr geschwommen ist, ist diese Regel «rechtswidrig und diskriminierend». Sie berief sich unter anderem auf die Olympische Charta und die Europäische Menschenrechtskonvention. Thomas bezeichnete laut ihrer Anwälte die jetzige Entscheidung des Sportgerichtshofes als «zutiefst enttäuschend».

Der Schwimm-Weltverband sieht sich derweil bestätigt. Die Cas-Entscheidung sei ein grosser Schritt nach vorn «in unseren Bemühungen, den Frauen-Sport zu beschützen», hiess es. Man wollte ein Umfeld für «Fairness, Respekt und Chancengleichheit für Sportler aller Geschlechter» schaffen.

2021 war eine US-amerikanische Schwimmfunktionärin aus Protest gegen Lia Thomas zurückgetreten: Sie könne keinen Sport unterstützen, der es einer trans Schwimmerin erlaube, gegen cis Frauen anzutreten (MANNSCHAFT berichtete).

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