Tolerantia Awards: Kleines LGBTIQ-Gipfeltreffen in Bern
Der Preis wird dieses Jahr erstmals in der Schweiz verliehen
Die Tolerantia Awards wird dieses Jahr erstmals in Bern verliehen. Die Gala findet am 5. Oktober statt. Ausgezeichnet werden Personen und Organisationen aus der Schweiz, Deutschland, Polen, Frankreich und Nordirland, die sich für LGBTIQ einsetzen.
Die Tolerantia Awards werden von den Organisationen MANEO (Deutschland), SOS homophobie (Frankreich), Lambda-Warszawa (Polen), The Rainbow Project (Nordirland) und Pink Cross (Schweiz) verliehen. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr: Open for Business, ein internationales Netzwerk von Unternehmen (Deutschland), ‚Collective des Intersexes et Alliés (CIA)‘ (Frankreich), Bartosz Staszewski, LGBTIQ-Aktivist und Filmemacher (Polen), Lyra McKee, Journalistin, (Nordirland), und Henry Hohmann, Mitbegründer des ‚Transgender Network Switzerland‘ (TGNS) (Schweiz).
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Pink Cross ehrt Henry Hohmann (MANNSCHAFT berichtete). Sein aktivistischer Werdegang, so die Veranstalter*innen, liest sich wie der CV eines trans Superhelden: Henry hat nämlich TGNS, also Transgender Network Switzerland, mitgegründet. Das war 2010 – TGNS war und ist die grösste Schweizer Trans-Organisation, die für die Bewegung von unermesslichem Wert ist.
Der Preisträger aus Deutschland, «Open for business», setzt sich ein für LGBTIQ-Rechte: International durch den Konsens der beteiligten Unternehmen, dass jede Politik gegen die Gleichberechtigung von LGBTIQ immer auch den Interessen der Wirtschaft und die wirtschaftliche Entwicklung zuwider läuft. Regional durch die Aufklärungs- und Unterstützungsarbeit der Firmen vor Ort. «Open, inclusive and diverse societies are better for business and better for economic growth». Sie wollen ihren weltweiten Einfluss dafür einsetzen, dass die Rechte der LGBTIQ-Communities nicht nur geachtet, sondern auch ausgebaut werden.
«Open for business» unterstützt die Umsetzung der 2017 von der UN beschlossenen fünf «Standards of Conducts for Business» gegen die Diskriminierung von LGBTIQ. Inzwischen haben Maneo zufolge mehr als 250 international agierende Firmen sie übernommen, in Deutschland u. a. die Deutsche Bank, DHL und die Deutsche Telekom.
Kampf für Rechte von inter Personen Den französischen Tolerantia Award erhält das «Collective des Intersexes et Alliés (CIA)» (ein Kollektiv von intergeschlechtlicher Menschen und Alliierten), für ihr ausserordentliches Engagement im Kampf für die Rechte von intergeschlechtlicher Personen verleihen. Das Kollektiv ist die einzige Organisation in Frankreich, die von und für inter Menschen geführt wird. Sie wurde am 8. November 2016, dem internationalen «Inter*sex Solidarity Day», gegründet. Das Kollektiv fordert die Abschaffung ungewollter Genitalverstümmelung, der Sterilisation und hormoneller Behandlung von intergeschechtlichen Personen, sowie der Pathologisierung von Intersexualität. Sie fordert auch ein Recht auf Selbstbestimmung und die Abschaffung des Geschlechtseintrags im Personenregister
Lambda Warszawa verleiht den Tolerantia Award in Anerkennung seiner Verdienste an Bartosz Staszewski. Staszewski, 1990 in Malmö geboren, ist Regisseur von Dokumentarfilmen und setzt sich als Aktivist für LGBTIQ-Rechte in Polen ein. Mit dem Tolerantia Award wird seine Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit gewürdigt. Er engagiert sich schon seit langer Zeit für die LGBTIQ- Rechte in Polen. So war er 2018 einer der Hauptorganisatoren des ersten ‚Equality March’ in Lublin, dessen Durchführung die zuständige Kommunalverwaltung letztes Jahr verhindert hatte. In diesem Jahr gab es hooligan-artige Übergriffe auf die Pride in Bialystok im Nordosten des Landes (MANNSCHAFT berichtete).
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Die Tolerantia-Award-Preisträgerin für Nordirland ist Lyra McKee. Lyra war Journalistin und Schriftstellerin. Sie wurde 1990 in Belfast, Nordirland, geboren. Lyra wuchs im Norden von Belfast auf und besuchte die St. Gemma’s High School; dort zeigte sie zum ersten Mal Interesse am Journalismus. 2006 wurde sie mit dem ‚Young Journalist Award‘ von Sky News ausgezeichnet. Während sie innerhalb der LGBTIQ-Community bereits bekannt war, gelangte sie zu grösserer öffentlicher Aufmerksamkeit durch ihren Blog «Brief an mein 14-jähriges Selbst». Darin berichtete sie auf schonungslos ehrliche, berührende und humorvolle Weise darüber, was es bedeutete, in Nordirland als homosexueller Mensch aufzuwachsen.
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