Zu schwul für China? KI entfernt Männerpaar aus Kinofilm

Ein Social-Media-Sturm der Entrüstung machte weltweit auf den Vorfall aufmerksam

Dave Franco (r.) und Alison Brie in «Together: Unzertrennlich»
Dave Franco (r.) und Alison Brie in «Together: Unzertrennlich» (Bild: Leonine)

Der Horrorstreifen «Together» wurde aus Protest aus Kinos in China zurückgezogen, nachdem ein lokaler Filmverleih aus einem schwulen Paar ein Heteropaar gemacht hatte.

Der Film mit Dave Franco und Alison Brie, im deutschsprachigen Raum als «Together: Unzertrennlich» im Juli im Kino angelaufen, erzählt von dem alptraumartigen Erfahrungen, die das Paar Tim (Franco) und Millie (Brie) macht, als es aufs Land zieht und das Leben hinter sich lässt, das ihnen bisher vertraut war. So die offizielle Inhaltsangabe.

Und weiter: «Eine Begegnung mit einer mysteriösen Kraft droht ihr Leben zu korrumpieren, aber auch ihre Liebe und das Fleisch auf ihren Knochen.»

Der Film hat laut Medienberichten bei Rotten Tomatoes eine Zustimmungsquote von 90 Prozent bekommen und auch sonst recht positive Besprechungen. In China wurde «Together» vorm Kinostart der Zensurbehörde vorgelegt. Und scheinbar durchgewunken. Oder doch nicht?

Letzte Woche sorgte der Film jedenfalls auf Social Media für reichlich Wirbel, als Zuschauer*innen bemerkten, dass eine Szene mit einem schwulen Paar aus dem Originalfilm mithilfe von künstlicher Intelligenz (MANNSCHAFT berichtete) in ein Heteropaar umgewandelt worden war.

Weitere Kommentator*innen merkten an, dass auch heterosexuelle Sexszenen aus dem Film entfernt wurden.

Der Sturm der Online-Entrüstung führte dazu, dass die für den globalen Vertrieb zuständige Firma Neon den chinesischen Verleih Hishow öffentlich in einem Statement verurteilte wegen der anti-LGBTIQ-Änderungen.

Diese seien nicht autorisiert, gleichzeitig verweist Neon darauf, dass dem chinesischen Verleih die Lizenz entzogen würde, wenn die Änderungen nicht rückgängig gemacht werden sollten.

Queere Nachrichtenportale berichten, dass Hishow bislang nicht auf die Vorwürfe eingegangen sei, aber der Film derzeit nicht mehr in chinesischen Kinos zu sehen sei.

«Ich weiss, was es bedeutet, im ländlichen Raum Vielfalt zu leben.» Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte der deutschen Bundesregierung (MANNSCHAFT berichtete).

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