Ticketverkauf zur umstrittenen Fussball-WM in Katar läuft
Forderungen nach einem Boykott haben bisher wenig gebracht
Zehn Monate vor dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft in Katar hat der Fussball-Weltverband FIFA die erste Verkaufsphase für die Eintrittskarten gestartet.
Je näher die WM rückt, desto lauter werden die Rufe nach klaren Positionierungen der Fussball-Stars gegen Homophobie und Arbeiterausbeutung in Katar. «Die FIFA, der DFB, alle können und müssen Druck ausüben», forderte der Vorsitzende von Human Rights Watch, Wenzel Michalsky (MANNSCHAFT berichtete).
Bis zum 8. Februar (11.00 Uhr) können sich nun Fans um Tickets bewerben, teilte die FIFA am Mittwoch mit. Sollte es mehr Anfragen als Karten geben, kommt es zu einer Verlosung. Fans sollen dann bis zum 8. März erfahren, ob sie zum Zuge gekommen sind. Die WM-Endrunde mit 32 Mannschaften dauert vom 21. November bis zum 18. Dezember.
In der ersten Verkaufsphase können nicht nur Karten für einzelne Partien vom Eröffnungsspiel bis zum Finale bestellt werden, sondern auch Ticketserien, mit denen alle Begegnungen einer Mannschaft ab der Vorrunde verfolgt werden können. Neu ist dank der kurzen Entfernungen im Gastgeberland eine Kartenserie für vier Spiele an aufeinanderfolgenden Tagen in vier Stadien. Auch Karten für Menschen mit Behinderung und/oder eingeschränkter Mobilität werden angeboten.
Vor der Auslosung der Vorrundengruppen am 1. April soll es – solange der Vorrat reicht – eine zweite Verkaufsphase geben, Einzelheiten will die FIFA später mitteilen. Nach der Auslosung folgen weitere Verkaufsphasen, dann werde es auch Karten für Zuschauer geben, die bei den anderen Fans ihrer Mannschaft sitzen wollten, hiess es. Zudem werden sogenannte bedingte Fantickets angeboten, mit denen Zuschauer einen Sitzplatz für mögliche Begegnungen ihres Teams in der K.o.-Phase einschliesslich des Finales reservieren könnten.
In der Verkaufsphase nach der Gruppenauslosung soll es auch möglich sein, Karten für mehr als ein Spiel pro Tag zu bestellen. Damit genug Zeit für einen Transfer bleibt, können allerdings nicht zwei aufeinanderfolgende Spiele besucht werden. Mit den Produkten zeige man, «dass wir den Fussball zu möglichst vielen Fans aus aller Welt bringen möchten», sagte FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP sollen ausländische Fans für die günstigste Karte umgerechnet etwa 61 Euro bezahlen und damit rund ein Drittel weniger als zuletzt bei der WM 2018 in Russland. Zuschauer aus dem Gastgeberland sollen bereits für umgerechnet knapp zehn Euro eine Karte kaufen können. Das wäre halb so viel wie in Russland und der günstigste Preis seit der WM 1986 in Mexiko, hiess es. Die FIFA hoffe auf Einnahmen von umgerechnet rund 440 Millionen Euro durch den Verkauf der Eintrittskarten und von Rechten aus dem Gastgewerbe. Unterkünfte in Hotels, Apartments und auf Kreuzfahrtschiffen sollten später in diesem Jahr angeboten werden. Erwartet würden rund 1,2 Millionen Besucher*innen.
In einer Spiegel-Umfrage hat sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen gegen die Austragung der Fussball-WM 2022 in Katar und für einen Endrunden-Boykott durch den DFB ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kurznews
++ Kritik an Polizeieinsatz in Uni ++ Respekt für Witts Rücktritt ++
LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
Gendern
Deutschland
«Rechte und linke Queers sind nicht demselben Druck ausgesetzt»
Etliche queere deutsche Politiker*innen mit hohen Ämtern ziehen sich dieser Tage zurück oder haben den Rückzug angekündigt.
Von Kriss Rudolph
Religion
News
USA
Historisch: Erste trans Frau in den US-Kongress gewählt
Die Demokratin Sarah McBride schreibt Geschichte und vertritt den Bundesstaat Delaware im US-Kongress. Für Schlagzeilen sorgte sie bereits bei den Wahlen vor vier Jahren.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
International
Afrika
Mali stellt Homosexualität unter Strafe
Mit einem umstrittenen Gesetz schliesst sich Mali einer wachsenden Zahl afrikanischer Länder an, die homosexuelle Handlungen kriminalisieren.
Von Newsdesk Staff
News
International