Thüringen: Mögliche Todesfälle durch rechte Gewalt werden überprüft
Die Opferberatungsstelle ezra hat seit 1990 in Thüringen elf Todesopfer rechter Gewalt gezählt.
Davon sei bislang aber nur ein Fall aus dem Jahr 1993 staatlich anerkannt, teilte ezra am Donnerstag mit. Der letzte registrierte und von der Beratungsstelle eingeordnete Fall betrifft den Tod eines Mannes im Februar 2020 in Altenburg nach einem Angriff mit homophober Motivation.
Seit Jahren erheben die Opferberater die Forderung nach einer unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung von Todesfällen, die im Verdacht stehen, aus einem rechten Tatmotiv heraus begangen worden zu sein. Laut der Opferberatungsstelle und der Linke-Landtagsfraktion übernimmt nun die Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin in Kooperation mit dem Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam diese wissenschaftliche Überprüfung. Ein Landtagsbeschluss dazu wurde bereits im November 2018 gefasst.
«Es ist gut, dass in Thüringen jetzt endlich die Untersuchung beginnt», sagte die Sprecherin für Antifaschismus der Linke-Landtagsfraktion, Katharina König-Preuss. Angehörigen der Opfer und Hinterbliebenen könne nach jahrelangem Warten nun zu Aufklärung und Anerkennung verholfen werden.
Es bestehe eine gesellschaftliche Verantwortung, rechte Gewalttaten, Tötungen und Morde sichtbar zu machen, sie anzuerkennen und ein würdiges Gedenken zu gestalten, erklärte auch ezra-Beraterin Franziska Schestak-Haase. Ezra arbeitet in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Seit April 2011 unterstützt die Beratungsstelle Menschen, die angegriffen werden, weil Täter sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen.
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Lust
Pornoflut und Sexpraktiken: Was Lilo Wanders der Jugend rät
Ernie Reinhardt, bekannt als frivole und glamouröse Lilo Wanders, macht sich Sorgen wegen des leichten Zugangs zu Porno-Angeboten. Und hat einen Rat an junge Leute.
Von Newsdesk/©DPA
Drag
Porno
People
Deutschland