Stark, verletzlich, sichtbar: Lucas Krzikalla macht sich nackt
Handballer und erster offen schwuler deutscher Profi-Mannschaftssportler im Fokus einer Porträtserie
Lucas Krzikalla steht aktuell im Mittelpunkt einer aussergewöhnlichen Porträtreihe.
Die neue Ausgabe des Hometown Journal mit ihm ist seit letztem Monat erhältlich. Die ersten Präsentationen fanden im Oktober in Leipzig und in Berlin statt. Der 44-seitige Bildband ist zweisprachig (Deutsch/Englisch) und enthält zudem drei Poster.
Krzikalla, der als Handballer in Leipzig tätig ist, hatte sich 2022 als schwul geoutet und damit ein Tabu im männlichen Profisport gebrochen (MANNSCHAFT berichtete). Sein öffentliches Coming-out machte ihn sichtbar, aber auch verletzlich – und zeigte, wie stark heteronormative Männlichkeitsbilder noch immer im Mannschaftssport verankert sind.
Die Fotografin Jana Gerberding widmet sich in der Porträtserie «Portraiture #01» dem Thema «Leichtigkeit / Ease». Dabei verzichtet sie bewusst auf Inszenierung und legt den Fokus auf den Körper als Träger von Identität.
Die Fotos würden Krzikalla in Momenten der Offenheit und Intimität zeigen, ohne dass es gestellt wirke, heisst es. Es gehe um die Begegnung mit ihm – seinen Ausdruck, seine Haltung und seine Präsenz – und darum, die Spannung zwischen physischer Stärke und innerer Verletzlichkeit sichtbar zu machen.
Die Porträtserie ist mehr als eine Fotostrecke. Sie wird begleitet von einem zweisprachigen Interview, das tiefe Einblicke in Krzikallas Gedankenwelt, seine Erfahrungen im Profisport und seinen Umgang mit der öffentlichen Aufmerksamkeit gibt. So erhalten die Leser*innen nicht nur ästhetisch ansprechende Bilder, sondern auch eine persönliche Perspektive auf das Leben eines schwulen Profisportlers in Deutschland.
Der Bildband ist zum Preis von 18 Euro auf hometownjournal.eu erhältlich.
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