Simbabwe: Stipendien für LGBTIQ-Studierende sind «teuflisch»
Solche Förderungen werden als Verstoss gegen die Verfassung eingestuft
Die Regierung in Simbabwe hat ein Stipendien-Angebot für Mitglieder der LGBTIQ-Gemeinschaft als «teuflischen Versuch» bezeichnet, junge Menschen zu sexuellem Fehlverhalten zu verführen.
Homosexualität sei «rechtswidrig, unchristlich, anti-simbabwisch und unafrikanisch», teilte Vize-Präsident Constantino Chiwenga in der Nacht zum Freitag mit. Die Regierung reagierte auf eine Anzeige der Organisation «Gays and Lesbians of Zimbabwe» (GALZ), die Hochschulstipendien für Studierende anbietet, die sich als LGBTIQ identifizieren.
Die Stipendien seien «eine finstere, hinterhältige Verschwörung», um junge Menschen zu «abscheulichen» sexuellen Praktiken zu rekrutieren, hiess es in der Regierungsmitteilung.
«Schutz nationaler Werte» Das Stipendien-Angebot sei ein «grober Verstoss» gegen Simbabwes Werte als christliche Nation, so Chiwenga. Die Regierung werde nicht zögern, geeignete Massnahmen zum Schutz und zur Verteidigung nationaler Werte zu ergreifen, hiess es weiter.
In dem 17-Millionen-Einwohner-Land im südlichen Afrika ist die gleichgeschlechtliche Ehe verfassungsrechtlich verboten. Diskriminierung, Gewalt und Belästigung homosexueller Menschen sind weitverbreitet.
Auch in zahlreichen anderen afrikanischen Ländern werden Mitglieder der LGBTIQ-Gemeinschaft gesetzlich diskriminiert und strafrechtlich verfolgt (MANNSCHAFT brichtete).
Laut Human Rights Watch liegen 33 der 69 Länder, die Homosexualität verbieten, in Afrika. In Mauretanien, Somalia und im Norden Nigerias gilt nach Angaben des internationalen Verbandes ILGA die Todesstrafe für Homosexualität.
Die Ächtung gleichgeschlechtlicher Beziehungen kam erst mit dem Kolonialismus nach Afrika (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Dating
«Planet Romeo»: Vier junge Männer nach Überfällen verurteilt
Wegen einer Raubserie nach Verabredungen auf einem Dating-Portal sind vier junge Männer verurteilt worden. Die beiden Haupttäter bekamen über vier Jahre Haft.
Von Newsdesk/©DPA
News
Justiz
Deutschland
Grossbritannien
Sexuelle Übergriffe? Schwere Vorwürfe gegen Chefs von LGBTIQ-Medium
Die Inhaber der weltweit grössten LGBTIQ-Newsplattform «Pink News» sollen Angestellte angeblich wiederholt sexuell belästigt haben. Im Arbeitsumfeld sei übermässiger Alkoholkonsum gefördert worden.
Von Newsdesk Staff
Arbeitswelt
International
News
WM 2034 in Saudi-Arabien: Amnesty warnt vor Risiken für Queers
Am Mittwoch bekommt Saudi-Arabien den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2034. Vor allem schwule und lesbische Fans müssen im Wüstenstaat mit erheblichen Diskriminierungen rechnen.
Von Newsdesk/©DPA
Sport
International
Fussball
Regenbogenbinde: Lesbischer Fan will Fussballverband verklagen
Die «Rainbow Laces»-Kampagne soll im englischen Fussball ein Zeichen setzen für Vielfalt und Inklusion. Ein Fussballfan wirft der Football Association nun vor, politische Botschaften zu verbreiten.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Geschlecht
Sport
International