Sexy und unwiderstehlich – Félix Maritaud ist «Jonas»
Ein Film über schwules Heranwachsen im Frankreich der 90er, die erste grosse Liebe, über Scham, Schuld und ein gewaltiges Trauma
Félix Maritaud dreht fleissig einen Film nach dem anderen. Im letzten Monat zierte er unser MANNSCHAFT-Cover. Nun zeigen wir seinen neuen Film «Jonas» in der Queerfilmnacht.
Jonas ist 33, lebt im südfranzösischen Toulon und arbeitet als Krankenträger. In seiner Freizeit lässt er sich von einem Sexdate zum nächsten treiben, nachts zettelt er in Clubs regelmässig Streit an. Als ihn sein Exfreund aus der Wohnung schmeisst, fährt Jonas auf seinem Motorrad scheinbar ziellos durch die Strassen.
Er kann nicht vergessen, was vor 18 Jahren mit ihm passiert ist. Er kann Nathan nicht vergessen, den coolen Jungen mit der Narbe im Gesicht, der im neuen Schuljahr plötzlich neben ihm sass und ihm kurz darauf seinen ersten Kuss gab. Der irgendwie erwachsener und mutiger war als er. Und den er in einer verhängnisvollen Nacht für immer verlor. Um selbst weiterleben zu können, muss sich Jonas endlich seiner Vergangenheit und seinen Wunden stellen.
Félix Maritaud ist einer der angesagtesten jungen Darsteller Christophe Charrier verknüpft in seinem ersten Langfilm virtuos zwei Zeitebenen miteinander, auf denen er vom schwulen Heranwachsen im Frankreich der 90er, der ersten grossen Liebe, von Scham, Schuld und einem gewaltigen, alles verzehrendes Trauma erzählt, das nach und nach an die filmische Oberfläche kommt wie die Erinnerung an einen düsteren Traum. In der Hauptrolle brilliert Félix Maritaud, einer der derzeit angesagtesten jungen Darsteller des europäischen Kinos.
«120 BPM» war 2017 sein erster Film. Wie er zur Schauspielerei kam, erzählte er im MANNSCHAFT-Interview: «Der Gedanke, Schauspieler zu werden, kam mir eigentlich erst nach dem Dreh. Vorher hatte ich mal Kunst studiert, habe gekellnert und dann eigentlich überlegt, vielleicht Gärtner zu werden. Ein bisschen war ich auf der Suche, ohne zu wissen, wonach genau. Doch dann hat mich ein Casting-Agent in einer Bar entdeckt und zum Vorsprechen eingeladen», so Maritaud. Der Dreh zu «120 BPM» habe ihm Spass gemacht, und als sich anschliessend die Möglichkeit ergab, noch ein bisschen mehr zu machen, merkte er, wie viel Lust er darauf hatte.
«Jonas» läuft am 17. Mai in Bremen, am 20. Mai in Dresden und am 21. Mai in Bochum. Weitere Termine gibt es hier!
Das könnte dich auch interessieren
Serie
Sex, Stil, Selbstfindung: «And Just Like That...» zurück auf Sky
Die Kultfrauen aus New York leben unter der Sommersonne, treffen neue Gesichter, finden Liebe und Drama. «And Just Like That...» startet in die dritte Runde – exklusiv auf Sky.
Von Christina Kipshoven
Unterhaltung
Sponsored
Kultur
Bushido hat schwule Freunde, kann also nicht homophob sein
Der Rapper geht auf Tour und spricht noch einmal über alte Texte
Von Newsdesk Staff, Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Musik
Film
Queer ist kein Randprogramm mehr: Diese Filme begeisterten in Cannes
Bei den Filmfestspielen von Cannes gab es so viele Filme mit LGBTIQ-Inhalten, dass unser Autor kaum Zeit hatte, alle Filme zu sichten. Hier seine Highlights.
Von Patrick Heidmann
Schwul
Unterhaltung
Lesbisch
Theater
«Ooops …»: Wo sind die queeren Figuren im deutschsprachigen Musical?
Obwohl es im englischsprachigen Musical seit den frühen 2000er-Jahren einen Tsunami an Stücken mit LGBTIQ-Themen gibt, kommt davon im deutschsprachigen Raum wenig an. Warum eigentlich?
Von Kevin Clarke
Kultur
Musik
TIN
Bühne
Österreich